Werder setzt auf Faktor Zeit bis zum "höllischen Rückspiel"

Hofft für das Rückspiel in Zagreb auf Rückkehrer aus dem Verletztenlager: Werders Cheftrainer Thomas Schaaf.
Fußballschule
Donnerstag, 16.08.2007 / 00:38 Uhr

An ihren Fans lag es nicht, dass Dinamo Zagreb am Mittwochabend als Verlierer den Platz verlassen musste. Die etwa 2.000 Anhänger der Blauen sangen sich die Seele aus dem Leib und feuerten ihr Team...

An ihren Fans lag es nicht, dass Dinamo Zagreb am Mittwochabend als Verlierer den Platz verlassen musste. Die etwa 2.000 Anhänger der Blauen sangen sich die Seele aus dem Leib und feuerten ihr Team bedingungslos an. Dabei waren diese Szenen nur ein kleiner Vorgeschmack auf die Atmosphäre, die die Grün-Weißen in zwei Wochen in Kroatien erwartet. "Ich erwarte eine höllische Atmosphäre", sagte Dinamo-Trainer Branko Ivankovic vielsagend. Keeper Georg Koch ging darauf im Detail ein: "Was dort abgeht, kann man eigentlich nicht beschreiben. Man muss einfach hinfahren und es sehen. Da kommen die Fans eine Stunde vor dem Spiel ins Stadion und singen. Beim Anpfiff singen sie immer noch und nach dem Spiel geht es ewig weiter. Die Unterstützung ist einzigartig. Ich bin mir sicher, wenn wir heute hier gewonnen hätten, dann hätten uns in dieser Nacht 15.000 Menschen am Flughafen empfangen. Das ist brutal bei uns."

 

Der Traum von der Champions League ist allgegenwärtig und ganz sicher nach dem Ergebnis am Mittwochabend auch bei den Kroaten noch nicht ausgeträumt. "Ich bin sicher, dass wir es schaffen", so Georg Koch, der den Fußball seiner neuen Wahlheimat in Deutschland nicht genügend gewürdigt sieht. "Mir ist in den Interviews in den letzten Wochen schon aufgefallen, dass alle den Fußball hier schlecht reden. Aber ich weiß es besser. Ich darf jeden Tag mit den Jungs zusammenarbeiten. Ich weiß, wie professionell sie sind. Hier entsteht etwas Großes und ich bin stolz dabei sein zu dürfen. Man muss sich doch nur anschauen, wie die Kroaten durch die EM-Quali spazieren. Und da sind einige von unseren Jungs dabei." Koch weiter: "Zagreb wird in die Champions League einziehen, weil ich Werder heute gesehen habe und nicht glauben kann, dass man in nur zwei Wochen so viel ändern kann."

 

Doch genau darauf baut Werder. Angst und Bange wird es den Bremern nicht. Im Gegenteil, sie verbuchten den knappen Sieg als Erfolg in einer misslichen Lage und glauben fest daran, dass die Zeit ihnen in die Karten spielt. "Ich bin überzeugt, dass wir in 14 Tagen eine ganz andere Mannschaft sehen werden. Einige Verletzte werden wieder zurück sein, andere körperlich in einem ganz anderen Zustand", so Klaus Allofs, der damit auch einiges entschuldigte: "Wir müssen einfach Abstriche machen, was diese Mannschaft leisten kann. Dieses Spiel kam heute einfach noch zu früh für uns. Naldo, Diego, aber auch Pasanen oder Almeida haben praktisch ohne körperlichen Aufbau aus der Vorbereitung gespielt. Bei Naldo sieht man Dinge, die man so von ihm nicht kennt. Wäre unsere personelle Decke nicht so angespannt, könnten wir ihn behutsamer aufbauen und auch mal nur eine Halbzeit spielen lassen, aber das war nicht drin." Aber das gilt auch für viele andere Spieler. Allofs dazu: "Wir sind körperlich und gedanklich noch nicht so weit. Wir können besser kombinieren. Da erkennt man uns noch nicht wieder."

 

Diego bestätigt diese Aussagen und warb gleichzeitig für seinen Landsmann Carlos Alberto, der noch die Bindung zu Werders Spiel sucht: "Wir sind noch nicht auf dem höchsten Stand aber auf einem guten Weg. Je mehr wir zusammenspielen, umso besser wird das. Wir haben sehr gute Spieler. Carlos Alberto gehört dazu. Das Zusammenspiel wird in Zukunft ganz sicher klappen."

 

Am besten schon im Rückspiel, denn die Bremer wissen trotz ihres Optimismus, dass es nicht einfach wird: "Das 2:1 ist kein Ruhekissen", so Allofs, der sich dennoch über den kleinen Vorsprung freut. "Mit einem Unentscheiden wäre im Rückspiel auch noch alles offen gewesen, doch jetzt sind wir in einer Situation, in der Dinamo kommen und ein Tor erzielen muss. Und wir wissen auch, dass nach dem ersten Treffer der Kroaten im Rückspiel noch nichts entscheidendes passiert sein wird." So lässt sich auch die "höllische Atmosphäre" in Zagreb besser ertragen, aber davor hat Allofs ohnehin keine Angst. "Wir sind ja nicht zum ersten mal auswärts am Start. "Die Stimmung wird auch für uns motivierend sein."

 

von Michael Rudolph und Timo Strömer

 

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