Kurioser Schlusspfiff raubt Klose klare Torchance

Es sollte einfach nicht sein. Miroslav Klose ärgerte sich, dass Schiedsrichter Michael Weiner ihn zurückpfiff.
Fußballschule
Montag, 09.04.2007 / 21:48 Uhr

Das war einer der ungewöhnlichsten Schlusspfiffe dieser Bundesliga-Saison. Miro Klose hatte sich in der Nachspielzeit im Sprintduell mit dem Nürnberger Glauber den Ball erobert ...

Das war einer der ungewöhnlichsten Schlusspfiffe dieser Bundesliga-Saison. Miro Klose hatte sich in der Nachspielzeit im Sprintduell mit dem Nürnberger Glauber den Ball erobert und wollte sich gerade für diese starke Szene belohnen. Mit dem Ball am Fuß ging er allein auf das Tor von Raphael Schäfer zu. Doch plötzlich pfiff der Schiedsrichter ab. Fuchsteufelswild drehte sich der Torjäger um und wütete in Richtung Referee. Für den Ärger erntete er jede Menge Verständnis. "Ich weiß nicht, ob ich darüber lachen oder weinen soll", sagte Sturmpartner Markus Rosenberg. "Das war wirklich blöd vom Schiedsrichter. Es war bitter, dass ihm da das Fingerspitzengefühl gefehlt hat. Das wäre für Miro und für die Mannschaft wichtig gewesen, wenn er da noch mal getroffen hätte. Aber jetzt macht Miro eben am Donnerstag sein Tor", kommentierte Torsten Frings die Szene.

 

Relativ gelassen reagierte die sportliche Leitung der Werderaner. Von einem "unglücklichen Moment, um abzupfeifen", sprach Cheftrainer Thomas Schaaf. Auch Geschäftsführer Klaus Allofs hing die Szene nicht so hoch. "So etwas habe ich bestimmt schon erlebt. Das kommt vor." Beide hatten den Schiedsrichter noch auf dem Platz auf die Szene angesprochen und erkannten, dass selbst der Unparteiische mit seinem Pfiff nicht ganz glücklich war. "Er war so fixiert auf seine Uhr, dass er nicht bemerkt hatte, was aus diese Spielszene entstanden war", warb Allofs um Verständnis, gab aber auch zu, dass es im ersten Moment schwierig war Werders Toptorjäger von dieser Sicht der Dinge zu überzeugen. "Naja, er hat es etwas kritischer gesehen und sprach nicht nur von Pech", schmunzelte der Geschäftsführer.

 

Schiedsrichter Michael Weiner schaffte es dennoch die Spannungen zwischen ihm und dem WM-Torschützenkönig aus der Welt zu schaffen. "Die Szene mit Klose habe ich so gar nicht wahrgenommen. Regeltechnisch gibt es an meiner Entscheidung nichts auszusetzen. Es tut mir leid, dass er die Chance nicht mehr wahrnehmen konnte. Ich habe nur auf die drei Minuten Nachspielzeit geachtet und die Situation nicht mehr wahrgenommen. Nachher habe ich noch mit Klose gesprochen und wir sind mit Shakehands auseinander gegangen."

 

Letztendlich konnte sich Miroslav Klose mit drei Punkten und einem Lob von Klaus Allofs trösten. "Miro hat heute deutlich besser gespielt als am Donnerstag. Aber das war auch klar. Gegen Alkmaar sahen wir ein taktisch besonderes Spiel, in dem die Stürmer sehr in die Defensivarbeit eingebunden waren. Heute hatten sie damit nicht soviel zu tun und sahen deswegen auch besser aus." Dass Miro Klose nach der Nürnberg-Partie die 1000-Minuten-Torlos-Grenze durchbrochen hatte, störte Allofs nicht weiter. Diese Statistik kommentierte er mit einem müden Lächeln: "Jetzt ist er doch erst ein richtiger Stürmer. Vorher war diese Statistik doch Kinderkram." Kein Wunder, dass der Torschützenkönig der EM 1980 es locker nimmt. Das Fachmagazin "Kicker" hatte erst vor wenigen Tagen alle Torflauten der großen Bundesliga-Stürmer aufgelistet und Klaus Allofs mit 1500 Minuten an Platz zwei gesetzt.

 

von Michael Rudolph, Timo Strömer und Sonja Päs

 

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