WERDER.DE: Was zeichnet das Volunteer-Projekt bei Werder aus?
Dr. Hess-Grunewald: „Man kann in meinen Augen fast von einer idealtypischen ‚win-win-Situation‘ sprechen. Das Projekt kombiniert die Vorteile einer ehrenamtlichen Tätigkeit mit der Chance, extrem nah dran zu sein und verantwortungsvolle Aufgaben zu übernehmen. Die Volunteers werden ein Teil der mittlerweile hochkomplexen Spieltagsorganisation, gewissermaßen ein Teil der Werder-Familie – und das in einem für sie zeitlich überschaubaren Rahmen. Schließlich steht der Aufwand in einem anderen Verhältnis als beispielsweise bei einer ehrenamtlichen Trainertätigkeit im Jugendbereich.“
WERDER.DE: Was macht es deiner Meinung nach am attraktivsten, Volunteer zu werden?
Dr. Hess-Grunewald: „Klar, in erster Linie ist man ganz nah dran: am Spielfeldrand, in der Presselounge, in den VIP-Bereichen oder am Spielertunnel. Aber seit diesem Jahr gibt es in meinen Augen einen weiteren Grund, Teil des Teams zu werden. Mittlerweile sind Menschen mit Handicap selbstverständlicher Bestandteil unserer Volunteer-Truppe. Das ist ein wichtiger Schritt der Inklusion und Teilhabe, die in allen Bereichen unserer täglichen Arbeit bei Werder gelebt werden soll. Das Volunteer-Projekt ist hier sicherlich als Vorreiter zu nennen.“
WERDER.DE: Gibt es noch weitere Gründe, Volunteer bei Werder zu werden?
Dr. Hess-Grunewald: „Ein weiterer Aspekt ist, dass man durch ein Volunteering praktische Einblick in Bereiche wie Eventmanagement erhält und Kontakte knüpfen kann. Gerade durch den punktuellen Einsatz an Spieltagen ist es möglich, neben Beruf oder Studium in Bereiche reinzuschnuppern, die einen interessieren. Dass ist heutzutage aufgrund nur weniger zu vergebender Pflichtpraktika-Stellen oftmals gar nicht mehr möglich.“
WERDER.DE: Man könnte allerdings denken, Werder akquiriert die ehrenamtlichen Helfer doch nur, um kostenlose Arbeitskräfte auszunutzen?
Dr. Hess-Grunewald: „Selbst mit einem bösen Blick könnte man das meiner Meinung nach nur, wenn man den großen Wunsch vieler Menschen gänzlich außer Acht lässt, bei Werder-Spielen diese einzigartigen Erfahrungen sammeln und helfen zu wollen.“
WERDER.DE: Hast du eine besondere Anekdote, die dich mit den Volunteers verbindet?
Dr. Hess-Grunewald: „Besonders beeindruckt hat mich die Arbeit von Bernd, einem Mitarbeiter der Bremer Sparkasse, den ich seit Jahren kenne und vor dieser Saison auch schon auszeichnen durfte. Er ist von Beginn an dabei gewesen, hat sich über all die Jahre voll eingebracht. Ich finde es toll, mit welcher Begeisterung und welchem Elan er Heimspiel für Heimspiel dafür sorgt, dass alles glatt geht. Das verdient wirklich allergrößten Respekt.“
WERDER.DE: Welche Rolle wird das Volunteer-Projekt zukünftig für Werder spielen?
Dr. Hess-Grunewald: „Der SV Werder wird auch in den nächsten Jahren weiter auf Volunteers bauen. Ich würde mir deshalb wünschen, dass es wie in den Vorjahren weiterhin so zahlreiche motivierte junge Menschen gibt, die sich der Faszination Bundesliga und der besonderen Atmosphäre der Werder-Heimspiele von dieser Perspektive aus nähern wollen.“
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