So auch bei der Weltmeisterschaft 1966. Als sich Stammtorhüter Hans Tilkowski im Halbfinale verletzt und auch Sepp Maier nicht zur Verfügung stand, hätte beinahe die große Stunde Bernards geschlagen. Das Finale gegen England spielte Tilkowski trotz Schmerzen, Deutschland unterlag und Bernard spielte lediglich eine Partie Tennis mit Maier, während sich die Mannschaft in der Besprechung auf das große Spiel vorbereitete. Und so reichte es im DFB-Dress "nur" für fünf Einsätze, 25 Mal saß Barnard auf der Bank. Den lagjährigen Werderaner aber als „ewigen Reservisten“ zu bezeichnen, würde seinen Verdiensten aber nicht gerecht werden.
Das wohl kurioseste Spiel seiner Karriere auf Vereinsebene erlebte der nur 1,79 Meter große Schlussmann 1971 am Gladbacher Bökelberg. Nachdem Bernard eine Flanke pariert hatte, war Borrussias Herbert Laumen beim Versuch des Kopfballs ins Tornetz gesprungen. Die Folge ist nicht nur allen Fußballfans in Erinnerung geblieben, sondern sollte den Weltfußball nachhaltig verändern: Der Holzpfosten brach, konnte nicht repariert werden, die Partie wurde abgebrochen und Werder gewann am „grünen Tisch“ mit 2:0. Seitdem besteht das Gestänge aus Aluminium.
Der gebrochene Pfosten wurde anlässlich Werders hundertjährigem Vereinsjubiläum im Bremer Focke-Museum ausgestellt, Arnold „Pico“ Schütz und Günter Bernard erinnerten sich bei WERDER.TV an damals (jetzt anschauen). „Das war schon kurios“, so Bernard, der seine Karriere nach dem Ende bei Werder nach der Saison 1973/74 noch zwei Jahre beim SV Atlas Delmenhorst ausklingen ließ. Bremen und Werder ist er, trotz ganz anderer Pläne, bis heute treu geblieben. Herzlichen Glückwunsch, Günter Bernard.
Jetzt anschauen: Bernard, Lorenz & Co. erinnern sich ans Meisterjahr!