Im Jahr 1966 holte der SV Werder Bremen den Titel des Deutschen Amateurmeisters an die Weser. 50 Jahre nach ihrem Triumph lud der Club die Helden von damals zum feierlichen Wiedersehen.
Im Jahr 1966 holte der SV Werder Bremen den Titel des Deutschen Amateurmeisters an die Weser. 50 Jahre nach ihrem Triumph lud der Club die Helden von damals zum feierlichen Wiedersehen.
Sie war das viel bestaunte Highlight des festlichen Abends – und es war tatsächlich das Original: Der SV Werder hatte die Carl-Riegel-Trophäe, die der Mannschaft damals zum Titelgewinn überreicht wurde, extra als Leihgabe aus dem Deutschen Fußball-Museum in Dortmund nach Bremen gebracht. Und Spieler und Gäste schwelgten bei „Grothenn’s“ in Bremen-Arbergen in Erinnerungen.
„Ihr habt es verdient, in diesem Rahmen noch einmal angemessen für eure Leistungen gewürdigt zu werden“, hatte Werder-Präsident und Geschäftsführer Dr. Hubertus Hess-Grunewald, der die Mannschaft gemeinsam mit Vize-Präsident Jens Höfer und Schatzmeister Axel Plaat ehrte, bei seiner Begrüßung den Spielern zugerufen. „Dieser Titelgewinn steht für eine erfolgreiche Zeit und für das klare Grundverständnis des SV Werder, Sportlern auch im Amateursport zu ermöglichen, Spitzenleistungen zu bringen.“
Der Triumph im Jahr 1966 war der erste für die Grün-Weißen. Finalgegner am 2. Juli waren die Amateure von Hannover 96. 10.000 Zuschauer kamen ins Herforder Ludwig-Jahn-Stadion. Und sie sahen einen klaren Werder-Erfolg. Die Mannschaft von Trainer Hans-Wilhelm Loßmann setzte sich mit 5:1 durch. Die Treffer erzielten Carsten Baumann (3), Herbert Schröder und Jürgen Ey. Mannschaftskapitän Frank Meiners nahm nach dem Abpfiff unter großem Jubel die Trophäe entgegen.
Werders Ehrenpräsident Klaus-Dieter Fischer, damals bereits aktives Mitglied in der Fußballabteilung, ließ die Erinnerungen an einen „heißen Sommertag“ und die frühere Zeit in seiner lebendigen Ansprache noch einmal aufleben, auch wenn er, wie er zugab, das Spiel nicht vor Ort verfolgen konnte: „Unser Bus hatte eine Panne. Wir haben an der Autobahn drei Stunden lang auf einen Ersatzbus gewartet und im Stadion dann gerade noch erlebt, wie Trainer Loßmann nach dem Spiel von den Spielern auf den Schultern getragen wurde…“
Neben Final-Torschütze Jürgen Ey, der später für den FC Bayern München mit Idolen wie Franz Beckenbauer und Gerd Müller spielte, schafften im Übrigen weitere Spieler aus der erfolgreichen Werder-Mannschaft in ihrer Karriere noch den Sprung in die Bundesliga.
Der Titel des Deutschen Amateurmeisters ging in der Folgezeit noch zwei weitere Male nach Bremen: 1985 (3:0 im Finale gegen den DSC Wanne-Eickel) und 1991 (2:1 gegen die SpVgg Ludwigsburg). Zwei Mal (1982, 1993) mussten sich die Grün-Weißen erst im Finale geschlagen geben. Neben dem SC Jülich 1910 sowie den Amateuren von Hannover 96, die ebenfalls drei Mal die Deutsche Amateurmeisterschaft gewannen, ist der SV Werder Rekordmeister in diesem Wettbewerb, der 1950 – nach Einführung des Vertragsspielerstatus – zum ersten Mal vom Deutschen Fußball-Bund durchgeführt wurde. Im Jahr 1998 wurde der Wettbewerb letztmalig ausgespielt.
Das 50-jährige Jubiläum des Titelgewinns feierten neben Trainer Hans-Wilhelm Loßmann, der vor drei Wochen seinen 80. Geburtstag gefeiert hatte, folgende Spieler: Rainer Cohrs, Gunter Ebel, Jürgen Ey, Axel Kapitän, Jürgen Kiefert, Friedhelm Konopka, Dieter Kuschel, Dr. Frank Meiners, Manfred Meister, Herbert Meyer, Hans-Hermann Mindermann, Axel Osten, Klaus Schygulla, Gerhard Teupel, Klaus Wegener.