Der SV Werder Bremen unternimmt einen kleinen, aber wichtigen weiteren Schritt für eine gendersensiblere Sprache und wechselt zur neuen Saison in der gesamten Kommunikation das Genderzeichen.
Der SV Werder Bremen unternimmt einen kleinen, aber wichtigen weiteren Schritt für eine gendersensiblere Sprache und wechselt zur neuen Saison in der gesamten Kommunikation das Genderzeichen.
Bereits vor einigen Jahren haben sich die Grün-Weißen für das einheitliche Gendern in der externen wie internen Kommunikation entschieden. Die positiven Effekte sind hinlänglich untersucht worden. Sie zeigen, dass durch die Nutzung geschlechtersensibler Formulierungen Frauen sowie queere Menschen mehr mitgedacht werden. Beispielsweise bewerben sie sich öfter auf Stellenausschreibungen, in denen gegendert wird, und werden zeitgleich häufiger akzeptiert. Gerade im Fußball kann dies helfen, alte Denkmuster aufzubrechen. Der SV Werder Bremen verwendet deshalb nicht nur die männliche und weibliche Form, sondern zeigt mit dem Genderzeichen, dass sich auch all anderen angesprochen fühlen sollen, also beispielsweise nicht-binäre, genderqueere oder intersexuelle Menschen und Transgender-Personen.
Der Doppelpunkt als Genderzeichen wurde vor einigen Jahren vor allem von unterschiedlichen Behörden eingeführt. Er sollte barriereärmer als der Genderstern sein und vor allem bei Screenreadern, also Programmen, die geschriebenen Text automatisiert vorlesen, besser in den Lesefluss integriert werden. Im Laufe der letzten Jahre hat sich gezeigt, dass dies in der Praxis so nicht stimmt: Die unterschiedlichen Zeichen werden von den gängigen Programmen identisch behandelt. Hinzu kommt, dass gerade in der queeren Community der Doppelpunkt als Genderzeichen weitestgehend abgelehnt wird. Der Genderstern wurde hier hingegen selbst als Zeichen gewählt. Er hat eine Vielzahl an Deutungsmöglichkeiten und besitzt somit eine große symbolische Strahlkraft. Diese reicht von der dargestellten Kreuzung verschiedener Achsen der Diversität bis hin zum Ursprung des Zeichens in der Informatik, wo das Sternchen als Platzhalter für beliebige Zeichenketten genutzt wird. Hier zeigt sich die verkörperte Vielfalt, die beim binären Doppelpunkt fehlt.
Bereits mit der Einführung des Genderzeichens im März 2021 hat der SV Werder auf die stetige Weiterentwicklung gendersensibler Sprache hingewiesen und angekündigt, sich gegebenenfalls einer Form anzupassen, die sich durchsetzt. Mit dem Saisonwechsel wird der SV Werder Schritt für Schritt in sämtlicher Kommunikation sowie im Schriftverkehr den Doppelpunkt durch den Stern zu ersetzen. Bestehende Schriftstücke werden ebenfalls nach und nach überarbeitet.