Mehr als 150 Vereinsmitglieder nutzten beim diesjährigen Werder-Konvent die Möglichkeit, mit der Führungsspitze der Grün-Weißen ins Gespräch zu kommen.
Mehr als 150 Vereinsmitglieder nutzten beim diesjährigen Werder-Konvent die Möglichkeit, mit der Führungsspitze der Grün-Weißen ins Gespräch zu kommen.
Manfred Jacobi, Vorsitzender des gastgebenden Werder-Ehrenrats, konnte dabei zur traditionellen Veranstaltung, die exklusiv den Mitgliedern vorbehalten ist, neben Ehrenpräsident Klaus-Dieter Fischer auch zahlreiche Vertreter*innen der Vereinsgremien im Weserstadion begrüßen. Zunächst standen Clemens Fritz, Werders Geschäftsführer Fußball, und Cheftrainer Ole Werner in einer Talkrunde Rede und Antwort und stellten sich dann den Fragen aus dem Auditorium. Teilnehmer der „zweiten Halbzeit“ waren anschließend Dr. Hubertus Hess-Grunewald, Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender, und Klaus Filbry, Vorsitzender der Werder-Geschäftsführung.
„Dass es für Ole Werner bereits der dritte Werder-Konvent ist, zeigt, dass wir auf dieser Position endlich wieder Kontinuität haben“, freute sich Manfred Jacobi zur Begrüßung des Cheftrainers. Werner gab im Anschluss gewohnt kompetent, sympathisch und offen seine Einschätzung zum Saisonstart in der Bundesliga und zur aktuellen sportlichen Situation seiner Mannschaft: „Mit der bisherigen Punkteausbeute können wir einverstanden sein. Der achte Tabellenplatz spiegelt unsere Leistungen in den ersten sieben Spielen wider“, betonte der Coach. Die Anmerkungen und Fragen der Mitglieder beschäftigten sich insbesondere damit, wie die Leistung des Teams in den Medien bewertet wird. Dabei unterstrich Werner die Bedeutung von Marvin Ducksch für die Grün-Weißen: „Er steht oft im Fokus, weil Stürmer daran gemessen werden, dass der Ball ins Tor muss. Grundsätzlich geht es für uns darum, die Spieler aufzustellen, die uns zusammen die höchste Wahrscheinlichkeit auf einen Sieg geben. Und Marvin erhöht sehr häufig unsere Chance auf drei Punkte.“
Geschäftsführer Clemens Fritz feierte seine Premiere als Talkgast beim Werder-Konvent und betonte zunächst, wie viel Spaß ihm die neue Rolle bei den Grün-Weißen macht. Aber: „Die Aufgabe ist komplex. Ich bin froh, dass ich ein starkes Team von Mitarbeitenden um mich habe.“ Fritz richtete seinen Blick in der Folge auf die derzeitige Entwicklung des SV Werder mit der Bundesliga-Mannschaft der Männer im Mittelpunkt: „Wir haben uns in den vergangenen Jahren kontinuierlich entwickelt und uns sowohl sportlich als auch wirtschaftlich stabilisiert.“ Über die Ausrichtung für die Zukunft sagte Werders Geschäftsführer Fußball zudem: „Wir wollen eine hungrige Mannschaft haben, die in jedem Spiel eine hohe Intensität auf den Platz bringt und alles gibt. Dabei wollen wir insbesondere auch Spieler entwickeln und zukünftig wieder die beste Ausbildungsstätte in Deutschland sein.“
Der Patient ist wieder gesund und voller Tatendrang…Klaus Filbry über die wirtschaftliche Situation des SV Werder Bremen
Das, so Fritz, sei ein ambitioniertes Ziel, bei dem „wir im WERDER Leistungszentrum mit sehr guter inhaltlicher Arbeit die Talente von uns überzeugen wollen“. Dabei hob er die starke Entwicklung der U23 in der Regionalliga in den vergangenen Wochen hervor und die Bedeutung dieser Mannschaft für die Grün-Weißen: „Der Schritt von der U19 in die Bundesliga ist riesengroß. Wir wollen unsere Talente Schritt für Schritt heranführen. Die U23 ist für die Entwicklung enorm wichtig.“ Auch die Fußballerinnen in der Google Pixel Frauen-Bundesliga sollen zukünftig auf noch mehr starken Nachwuchs aus den eigenen Reihen bauen können, so Fritz, der deutlich machte: „Über die herausragende Entwicklung unseres Frauenfußballs freuen wir uns sehr. Das Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft. Daher wollen wir die Marke ‚Werder-Frauenfußball‘ weiter stärken.“
Zur Überleitung in die „zweite Halbzeit“ mit Klaus Filbry und Dr. Hubertus Hess-Grunewald betonte Manfred Jacobi, dass Filbry als Vorsitzender der Geschäftsführung mit seinem Team zu Beginn dieses Jahres mit dem Einstieg des regionalen Bündnisses als Minderheitsgesellschafter einen „echten Coup“ gelandet habe. „Das Präsidium hatte die Messlatte dafür sehr hochgelegt“, unterstrich Werders Geschäftsführer. „Dass wir dennoch erfolgreich waren und für 18 Prozent der Anteile 38 Millionen Euro erlösen konnten, war ein Befreiungsschlag.“ Darauf angesprochen, dass er vor Jahren das Bild von Werder Bremen auf der Intensivstation geprägt hatte, sagte Filbry: „Der Patient ist wieder gesund und voller Tatendrang…“ Und fügte schmunzelnd und unter dem Applaus der Mitglieder hinzu: „…und arbeitet daran, dass wir wieder Flutlichtnächte im Weserstadion erleben.“
Für die Überleitung zu Dr. Hubertus Hess-Grunewald sorgte thematisch das geplante Bauvorhaben rund um das Stadion „Platz 11“, die Trainingsplätze in der Pauliner Marsch und den zukünftigen Sportcampus, dessen Dimensionen und zeitlichen Ablauf er gemeinsam mit Filbry ausführlich erläuterte und an dem sich finanziell auch der e.V. beteiligt. „Der Umbau verbessert auch die Trainingssituation für die Sportlerinnen und Sportler des Breitensports. Das geht natürlich nicht zum Nulltarif“, begründete Hess-Grunewald das Engagement und unterstrich: „Wir haben im e.V. eine sehr gute Finanzsituation.“
Werders Präsident berichtete zudem über die Entwicklung der Mitgliederzahl in den vergangenen Wochen und die diesbezüglichen Ziele der Grün-Weißen in den kommenden Jahren: „Wir freuen uns sehr, dass wir mittlerweile mehr als 56.000 Werder-Mitglieder haben“, so Hess-Grunewald. „Wir wollen weiter gesund wachsen. Ich habe vor einiger Zeit die Vision geäußert, dass wir irgendwann 100.000 Mitglieder sein werden, und bin sehr zuversichtlich, dass wir uns in den nächsten Jahren kontinuierlich dieser Zahl nähern werden. Denn ich spüre auch in vielen persönlichen Gesprächen, wie stark sich die Menschen mit unserem Verein identifizieren. Und die Mitgliedschaft ist schon immer das stärkste Bekenntnis zu Werder.“