Bremen nimmt Abschied von einer ganz großen Persönlichkeit

Gedenkfeier zu Ehren Willi Lemkes im Bremer Dom

Portrait von Willi Lemke im Bremer Dom bei dessen Trauerfeier
Ein Portrait ummantelt von Blumensträußen zu Ehren Willi Lemkes (Foto: WERDER.DE).
Werder-Familie
Freitag, 23.08.2024 / 13:00 Uhr

Die Fußballwelt, die Werder-Familie sowie Angehörige und Freund*innen haben am Freitagvormittag im Bremer Dom Abschied von Wilfried "Willi" Lemke genommen. Unter den zahlreichen Gästen waren Weggefährt*innen aus dem Fußball, die ihn während seiner langjährigen Zeit als Manager und Aufsichtsratsvorsitzender beim SV Werder begleiteten, sowie Persönlichkeiten aus der Politik und dem öffentlichen Leben aus Bremen und ganz Deutschland.

„Die letzten Tage waren voller Trauer“, erklärte Dr. Hubertus Hess-Grunewald, Präsident und Vorsitzender des Aufsichtsrats des SV Werder, zum Einstieg seiner Rede. Die Nachricht war für die Werder-Familie ein Schock, als der frühere Manager und langjährige Vorsitzende des Aufsichtsrats, Wilfried "Willi" Lemke, am Montag, 12.08.2024, im Alter von 77 Jahren in Bremen verstarb. „Du warst unser 'Werder-Willi'. Welchen Einfluss er auf Werder und ganz Bremen hatte, das sehen wir hier im Dom und darüber hinaus.“

Fast zwei Jahrzehnte prägte Lemke den SV Werder und gestaltete eine herausragend erfolgreiche Ära des Vereins entscheidend mit. Auch in der Bremer Poltik war Lemke neun Jahre lang als SPD-Senator aktiv und setzte sich später als UN-Sonderberater ein. Auf der Gedenkfeier im Bremer Dom nahmen zahlreiche Weggefährt*innen von Werder, wie Ailton, Rune Bratseth, Klaus Allofs, Thomas Schaaf sowie der Werder-Geschäftsführung Abschied und blickten mit verschiedenen Anekdoten aus dem Leben Lemkes zurück.

Lemke hat "Werder das Familiäre gegeben"

Im Jahr 1981 kam Lemke als Manager zu den Grün-Weißen, nachdem er zuvor mehrere Jahre als Geschäftsführer des SPD-Landesverbands Bremen gearbeitet hatte. Bei Werder ist insbesondere seine langjährige Zusammenarbeit mit Trainer Otto Rehhagel bis heute in Erinnerung geblieben. Lemke und Rehhagel arbeiteten so lange zusammen wie nur wenige Führungsduos in der Geschichte der Bundesliga und machten den SV Werder zu einer der besten Adressen des deutschen Fußballs in den 1980er und 1990er Jahren. „Das war die erfolgreichste Zeit, die der Verein je hatte. Unfassbar tolle Jahre, die auch ich fünf Jahre lang als Spieler zusammen mit Willi erleben durfte“, blickte Ex-Werder-Spieler und heutiger DFB-Sportdirektor Rudi Völler zurück. „Ich habe nur positive Erinnerungen an ihn, wir hatten immer wieder Kontakt.“

Ebenso fand Klaus Allofs, den Lemke 1990 aus Frankreich an die Weser lotste und mit ihm zusammen den Europapokal der Pokalsieger 1992 und die Deutsche Meisterschaft 1993 feierte, noch einmal persönliche Worte: „Ich habe immer seine forsche Art geschätzt. Er wusste immer, sich und auch Werder Bremen in Szene zu setzen. Er hat den Verein auf eine neue Ebene gehoben und dabei Werder auch neben aller Verhandlungshärte dieses Familiäre gegeben. Auch ich konnte viel von ihm lernen.“

"Was ihn antrieb, war Gutes zu tun"

Willi Lemke war ein Pionier, egal ob bei Themen wie Gleichberechtigung oder Einlaufkinder im Stadion, Lemke war jemand, der sich auch abseits des Geschehens auf dem Fußballplatz für die Menschen engagierte. Das war sein Antrieb vor allem nach seiner aktiven Zeit als Manager bei den Grün-Weißen in der Bremer Politik, neun Jahre als SPD-Senator, und auch außerhalb der Hansestadt als UN-Sonderberater. „Was ihn antrieb, war Gutes zu tun", betonte Pastorin Esther Jonas in ihrer Predigt. Neben Oliver Rau, ein enger Freund der Familie Lemke, sprach auch der ehemalige Vizekanzler und SPD-Politiker Sigmar Gabriel und hob dabei Lemkes Engagement, Tatkraft und seinen Kampfgeist hervor. 

Die Trauerfeier endete mit einer Interpretation des Songs "You'll never walk alone". Werder und die Fußballwelt haben sich von einem der größten Werderaner aller Zeiten und Persönlichkeit der Hansestadt verabschiedet.  

 

 

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