Dass Klaus Fichtel mit 552 Einsätzen Platz vier der Rekordspieler der Fußball-Bundesliga belegt, dazu trugen auch seine Jahre beim SV Werder Bremen bei. Nun feiert der frühere Abwehrspieler seinen 80. Geburtstag.
Dass Klaus Fichtel mit 552 Einsätzen Platz vier der Rekordspieler der Fußball-Bundesliga belegt, dazu trugen auch seine Jahre beim SV Werder Bremen bei. Nun feiert der frühere Abwehrspieler seinen 80. Geburtstag.
Klaus Fichtel, dem sein Trainer Fritz Langner bereits 1965 in Anlehnung an seinen Nachnamen den Spitznamen „Tanne“ verpasste, ist eine Bundesliga-Legende. Und er war und ist bis heute Schalker. Doch als die „Königsblauen“ im Jahr 1980 ihre Mannschaft verjüngten und für Fichtel nach 15 Jahren mit mehr als 400 Bundesliga-Spielen kein Platz mehr war, schlug die große Stunde des SV Werder.
Manager Rudi Assauer holte den damals 35-Jährigen an die Weser, wo Fichtel als Abwehrstratege nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga dabei helfen sollte, den direkten Wiederaufstieg zu schaffen. Das gelang. Und Fichtel stand anschließend in drei Jahren noch 75 Mal für die Grün-Weißen in der Bundesliga auf dem Platz, spielte mit seinem Team im UEFA-Pokal und wurde 1983 deutscher Vize-Meister. Aus dem geplanten einen Jahr beim SV Werder wurden somit vier, die Fichtel später „zu den schönsten meiner Fußballer-Laufbahn“ zählte.
1984 kehrte er zum FC Schalke 04 zurück und wurde Co-Trainer von Trainer Diethelm Ferner. Verletzungsprobleme im Team sorgten allerdings dafür, dass Klaus Fichtel erneut auf dem Spielfeld benötigt wurde und noch weitere 26 Bundesliga-Spiele absolvierte. Das letzte am 21. Mai 1988 beim 1:4 gegen den SV Werder – im Alter von 43 Jahren, sechs Monaten und zwei Tagen und fast 23 Jahre nach seinem Bundesliga-Debüt. Dieser Einsatz bescherte ihm einen bis heute und vermutlich auch in Zukunft nie mehr erreichten Rekord: Klaus Fichtel ist der älteste Spieler, der je in der Bundesliga zum Einsatz kam. „Ich war nie ernsthaft verletzt und habe relativ solide gelebt“, nannte er später die Gründe, die ihm diese Leistung im fortgeschrittenen Fußballprofi-Alter ermöglichten.
Von seinen insgesamt 23 Länderspielen (ein Tor) für Deutschland zwischen 1967 und 1971 verlor Klaus Fichtel im Übrigen nur eine Partie! Bei der WM 1970 in Mexiko stand er in fünf der sechs Begegnungen des DFB-Teams über die gesamte Spielzeit auf dem Feld und musste lediglich im Halbfinale gegen Italien auf der Bank Platz nehmen. Der 1:0-Sieg gegen Uruguay im Spiel um Platz drei bescherte Klaus Fichtel (neben dem Gewinn des DFB-Pokals 1972 mit Schalke 04) den größten sportlichen Erfolg seiner Laufbahn.
„Die Karriere von Klaus Fichtel als beeindruckend zu bezeichnen, ist sicher untertrieben“, unterstreicht Dr. Hubertus Hess-Grunewald, Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender des SV Werder Bremen. „Nicht nur der Rekord als ältester Spieler der Bundesliga-Geschichte macht ihn zu einer Legende. Beim SV Werder hatte er einen großen Anteil daran, dass 1981 der Wiederaufstieg gelang und die Mannschaft gleich im ersten Jahr nach der Rückkehr in die erste Liga Platz fünf erreichte und sich für den Europapokal qualifizierte.“