SVW ist "Positivbeispiel" in der Förderung von Frauen in Führungspositionen

"Lage der Liga": FUSSBALL KANN MEHR veröffentlicht erstmals Bericht zur Diversität im deutschen Profifußball

Birte Brüggemann spricht in ein Mikro
Knapp ein Drittel der Direct Report-Führungsebene sind bei Werder Frauen (Foto: W.DE).
Gesellschaft
Montag, 23.09.2024 / 17:10 Uhr

Mit „Lage der Liga. Der FKM-Jahresbericht“ legt Werders Kooperationspartner FUSSBALL KANN MEHR zum ersten Mal einen Bericht zur Diversität im deutschen Profifußball vor. Dem Bericht liegt eine Umfrage für die Spielzeit 2023/24 zugrunde, an der 32 Erst- und Zweitligisten teilnahmen. Der SV Werder erzielt in den veröffentlichten Rankings vordere Platzierungen und ist aus Sicht der Autorinnen ein „Positivbeispiel“.

Im Top-Management liegt Werder beispielsweise mit 25 Prozent auf Platz vier. Anne-Kathrin Laufmann ist seit 2023 Mitglied der vierköpfigen Geschäftsführung. Im neunköpfigen Aufsichtsrat ist mit Ulrike Hiller eine Frau dabei (11 Prozent). Bei den sogenannten Direct Reports, also auf der zweiten Führungsebene unter dem Top-Management, sind beim SVW fünf von 17 Personen weiblich, was einer Quote von 29 Prozent entspricht.

Im deutschen Profifußball haben sich mit dem SV Werder Bremen und dem FC St. Pauli bisher nur zwei Vereine konkrete Ziele gesetzt und diese öffentlich kommuniziert. Die Hamburger haben in ihrer Satzung eine Frauenquote von mindestens 30 Prozent in Aufsichtsrat, Präsidium, Ehrenrat und Wahlausschuss festgeschrieben. Drei Jahre später übertreffen die Hamburger mit vier Frauen im siebenköpfigen Aufsichtsrat (57,1 Prozent) und drei von sieben weiblich besetzten Top-Management-Positionen (42,9 Prozent) diese Maßgabe deutlich. Der SV Werder Bremen strebt bis 2026 Parität in allen Gremien an, mit einem Mindestziel von 25 Prozent als verbindliche Diversitätsquote. Dieses Ziel haben die Grün-Weißen im März dieses Jahres kommuniziert.

„Natürlich freuen wir uns über die positive Resonanz unserer Maßnahmen. Gemeinsam mit FUSSBALL KANN MEHR haben wir durch die Quote einen zukunftsweisenden Schritt unternommen, dazu kommen vielfältige Maßnahmen, Veranstaltungen und Programme zur Frauenförderung sowie das neugegründete Frauennetzwerk“, sagt Anne-Kathrin Laufmann, Geschäftsführerin Sport & Nachhaltigkeit beim SV Werder Bremen. Zugleich betont sie: „Die Studie führt uns eindeutig vor Augen, dass der Profi-Fußball einen extrem großen Nachholbedarf hat. Vielfalt in Teams bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich. Es ist wichtig, dieses Potential viel besser zu nutzen. Wir müssen unter den Klubs und in den Verbänden intensiv zusammenarbeiten, um Frauen im und durch Profi-Fußball besser zu fördern.“

Insgesamt zeichnet der Bericht ein klares Bild. 28 von 32 teilgenommenen Klubs haben keine einzige Frau im Top-Management. Der Anteil der Männer in Geschäftsführungen und Vorständen liegt bei knapp 93 Prozent. Laut Untersuchung gibt es „bisher keine übergreifende Strategie zur Förderung von Geschlechterdiversität oder gar Parität in den Clubs“. Bei den Vereinen ließen sich lediglich vereinzelte Ansätze erkennen. „Das insgesamt inkonsistente Vorgehen zur Förderung von Frauen in Führungspositionen führt dazu, dass es nur wenige Best Cases gibt, deren Strategien adaptiert werden können“, heißt es in dem knapp 50-seitigem Bericht.

Durch die Partnerschaft zu FUSSBALL KANN MEHR und mit der eigenen Strategie möchte der SV Werder auch Vorbild innerhalb der Liga sein. „Die entwickelten Maßnahmen könnten durchaus als Blaupause von anderen Bundesligisten genutzt werden. Wichtig ist das Mindset“, erklärt Laufmann im Interview innerhalb des Berichts. Schließlich könne die Förderung von Frauen im Unternehmen auch als „Wettbewerbsvorteil“ begriffen werden: „Zum einen sind wir vom Fachkräftemangel betroffen, und zum anderen ist ein großer Teil der Fans weiblich. Wir erreichen eine größere Zielgruppe als zuvor“, so Laufmann, die anlässlich der Veröffentlichung der „Lage der Liga“ betont: „Neben den wirtschaftlichen Aspekten, dem Spiegeln der gesellschaftlichen Strukturen und der Notwendigkeit hinsichtlich des erwähnten Fachkräftemangels geht es auch um den Abbau von systemischen Ungleichheiten und der historisch gewachsenen Benachteiligungen geht.“ Deshalb wird der SV Werder Bremen die Förderung von Frauen im Fußball weiter vorantreiben.

Zum kompletten Bericht!

 

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