Eine Halbzeit, die nicht nur in Werders Geschichtsbücher eingehen sollte: Afrikas Fußballer des Jahres von 1971, Ibrahim Sunday, wurde mit seinem Debüt im grün-weißen Trikot 1976 zum ersten Afrikaner, der in der Bundesliga spielte.
Eine Halbzeit, die nicht nur in Werders Geschichtsbücher eingehen sollte: Afrikas Fußballer des Jahres von 1971, Ibrahim Sunday, wurde mit seinem Debüt im grün-weißen Trikot 1976 zum ersten Afrikaner, der in der Bundesliga spielte.
Es war Halbzeitpause im Georg-Melches Stadion, bei der Bundesligapartie zwischen Rot-Weiß Essen und dem SV Werder Bremen am 34. Spieltag der Saison 1975/76. Die Grün-Weißen, mit dem damals 37-jährigen Cheftrainer Otto Rehhagel auf der Bank, lagen gegen RWE durch das Tor von Dieter Bast aus der 25. Minute mit 0:1 zurück. Die Vorarbeit lieferte ein gewisser Manfred Burgsmüller, der ein Jahrzehnt später noch seine ganz eigene Werder-Geschichte schreiben sollte.
Rehhagel reagierte und brachte Ibrahim Sunday für Jürgen Röber für den zweiten Durchgang – eine Premiere für den damals 31-jährigen Ghanaer im grün-weißen Trikot der besonderen Art. Zwar konnte der Mittelfeldspieler das 0:2 durch Hermann Lindner in der 63. Minute und die daraus resultierende Niederlage an der Hafenstraße nicht verhindern, mit seiner Einwechslung wurde er nicht nur Werders erster afrikanischer Spieler der Vereinsgeschichte, sondern auch in der Bundesliga überhaupt.
Die Erwartungen bei seiner Ankunft in Bremen 1975 waren hoch und die Liste seiner Erfolge lang: Kam der 1,68 Meter große quirlige Dribbler als fünffacher ghanaischer Meister vom Klub Asante Kotoko SC – mit dem er 1970 die afrikanische Champions-League gewann und 1971 sogar zu Afrikas Fußballer des Jahres gekürt wurde. Zudem nahm er in Mexico und München an zwei Olympischen Spielen teil und wechselte mit der Empfehlung von 61 Länderspielen für Ghana an den Osterdeich. Kein Wunder, dass die Lokalpresse von „Ghanas Fußball-Star“ ins Schwärmen geriet und auch Sepp Piontek, bis 1975 Trainer bei den Grün-Weißen, staunte bei den ersten Trainingseinheiten: „Ibrahim Sunday kann am Ball alles“.
Nach zwei Jahren an der Weser wechselte er zu Osterholz-Scharmbeck und beendete dort nach der Saison 1980/81 seine Karrier. In den 80ern und 90ern war er kurzzeitig Vereinstrainer in der Heimat in Ghana und der Elfenbeinküste. Und auch, wenn es bei diesen 45 Minuten für Werder und in der Bundesliga blieb, Ibrahim Sunday, du hast etwas Geschichtsträchtiges bei den Grün-Weißen hinterlassen, woran wir gerne zurückdenken, und warst Vorbild für sicherlich viele afrikanische Spieler, die sowohl an der Weser als auch in die Bundesliga kommen sollten und noch kommen werden.
Alles Gute zum 80. Geburtstag!