Benno Möhlmann ging unter anderem als Kapitän der Aufstiegsmannschaft 1981 in die Werder-Historie ein. Drei Jahre zuvor war er vom Zweitligisten Preußen Münster, bei dem 1974 seine Karriere im deutschen Profifußball begonnen hatte, an die Weser gekommen. Sofort wurde Möhlmann Stammspieler, blieb seiner Mannschaft auch nach dem bitteren Abstieg in die 2. Bundesliga treu, übernahm die Kapitänsbinde und führte die Grün-Weißen nach nur einer Saison zurück ins Fußball-Oberhaus.
Dem Wiederaufstieg folgten seine wohl besten Jahre als Fußball-Profi. Der in Lohne – nur gut eine Autostunde von der Hansestadt entfernt – geborene Mittelfeldspieler hatte einen großen Anteil daran, dass Werder als Aufsteiger sofort den Sprung in den Europapokal schaffte und anschließend sowohl 1983 als auch 1985 und 1986 deutscher Vize-Meister wurde. Neun Jahre bei den Grün-Weißen mit insgesamt 340 Pflichtspielen und 61 Treffern hatten letztlich nur einen kleinen Wermutstropfen: Zum ersehnten Gewinn des deutschen Meistertitels 1988 konnte Möhlmann nur 37 Spielminuten beitragen. Die Einwechslung am 11. Spieltag Anfang Oktober 1987 beim 1:1 in Homburg war sein letzter Bundesliga-Auftritt im Werder-Trikot. Trainer Otto Rehhagel gab jüngeren Spielern den Vorzug. Der mittlerweile 33 Jahre alte Ex-Kapitän dagegen wechselte wenige Tage nach der Partie in Homburg zum Hamburger SV und bestritt für den damaligen Erstligisten bis 1988 noch 29 Pflichtspiele in Liga und Pokal, in denen er drei Treffer erzielte.
Auch seine Laufbahn als Trainer begann anschließend an der Elbe, als Nachwuchs-Coach und Co-Trainer des Bundesliga-Teams. Im September 1992 wurde er Cheftrainer des Hamburger SV. Es folgten Engagements bei Eintracht Braunschweig, der SpVgg Greuther Fürth, Arminia Bielefeld, dem FC Ingolstadt 04, FSV Frankfurt und TSV 1860 München. Seine letzte Tätigkeit als Trainer beim damaligen Drittligisten Preußen Münster endete im Dezember 2017 – und somit dort, wo einst seine Karriere als Profi begonnen hatte. Mit 520 Einsätzen ist er Rekordtrainer der 2. Bundesliga. Bremen blieb dabei während der gesamten Zeit Lebensmittelpunkt und Wohnort der Familie Möhlmann – und ist es auch heute noch. Mit Lara und Britta spielten zwei seiner insgesamt vier Kinder in der Vergangenheit ebenfalls für den SV Werder Fußball.
Benno Möhlmanns Engagement ging bereits in den 1980er Jahren über seine Tätigkeit als Spieler und Trainer hinaus: Im Juni 1987 rief er als Gründungspräsident die Vereinigung der Vertragsfußballer (VDV) mit ins Leben. Heute ist er deren Ehrenpräsident. 2022 wurde der Ex-Profi Präsident des Bund Deutscher Fußball-Lehrer (BDFL) und engagiert sich somit weiterhin für den deutschen (Profi-)Fußball.
„Benno Möhlmann ist zweifellos eine Institution im deutschen Fußball und sein Engagement über fünf Jahrzehnte außergewöhnlich“, würdigt Dr. Hubertus Hess-Grunewald, Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender des SV Werder Bremen, die Verdienste des Jubilars. „Er stand sowohl als Spieler als auch als Trainer stets für Verlässlichkeit, Geradlinigkeit, disziplinierte Arbeit und Loyalität und passte damit als einer der besten deutschen Mittelfeldspieler seiner Zeit hervorragend zu Werder. Dass er bis heute in Bremen heimisch ist, unterstreicht seine starke Verbundenheit zur Stadt und zur Region.“
Der SV Werder Bremen gratuliert Benno Möhlmann von Herzen zum 70. Geburtstag!