WERDER.DE: Nächste Woche starten dann die Zweitliga-Handballerinnen mit einem DHB-Pokalspiel in ihre Saison. Trotz der mit Rang neun bisher besten Platzierung in der 2. Bundesliga in der abgelaufenen Saison hat mit Timm Dietrich ein neuer Trainer die Verantwortung übernommen. Warum?
Anne-Kathrin Laufmann: Wir sind davon überzeugt, dass wir insbesondere in der Talentförderung und bei der Anbindung des Nachwuchsbereichs an die erste Mannschaft noch Entwicklungspotenzial haben, das zuletzt nicht so ausgeschöpft wurde, wie wir es könnten. Timm Dietrich steht mit seinen bisherigen Erfahrungen und seiner handballerischen Vita dafür, genau das zu schaffen. Aufgrund unserer begrenzten finanziellen Mittel müssen wir letztlich auch in den anderen Sportarten neben dem Fußball darauf setzen, selbst Talente für die Bundesliga auszubilden.
WERDER.DE: Richtet sich ein besonderer Fokus deiner Arbeit auf den Frauensport?
Anne-Kathrin Laufmann: Es ist sicher ein Schwerpunkt. In meinem Verantwortungsbereich liegt auch das Thema „Frauenförderung im Sport“, in Kooperation mit der Initiative „Fußball kann mehr“. Und darunter fällt nicht nur die Förderung von Frauen im Fußball-Business oder allgemein im Sport-Business, sondern nach meiner Ansicht auch die Förderung von Mädchen und Frauen im aktiven Sport. Daher ist mir der Mädchen- und Frauenhandball ein großes Anliegen. Und ich würde mich freuen, wenn möglichst viele Mädchen durch und bei Werder den Weg in den Handballsport finden und sich dafür begeistern.
WERDER.DE: Intern haben die Handballerinnen mit den Fußballerinnen große Konkurrenz…
Anne-Kathrin Laufmann: Das sehe ich nicht so. Es sind zwei verschiedene Sportarten. Und ich bin der Meinung, dass sie sich gegenseitig stützen können, weil sie in ihrem jeweiligen Sport ähnliche Herausforderungen und manchmal auch gleichgelagerte Probleme haben.
WERDER.DE: Am derzeitigen Boom im Frauenfußball und der rasant gestiegenen Aufmerksamkeit wollen viele Clubs teilhaben und haben zuletzt ebenfalls ein stärkeres Augenmerk darauf gerichtet. Wie kann sich Werder in diesem Wettbewerb behaupten?
Anne-Kathrin Laufmann: Aus meiner Sicht unter anderem dadurch, dass wir tolle Events schaffen. Wie vergangene Saison das erste Spiel der Frauen im wohninvest WESERSTADION. Am 14. Oktober wird das zweite folgen. Denn man merkt, dass dadurch das Interesse größer wird, wir andere Zielgruppen ansprechen können, zum Beispiel noch mehr Familien, Kinder, Jugendliche. Wir wollen den Frauenfußball mit starken Events nahbar machen. Und im Übrigen können wir auch Nachhaltigkeitsthemen sehr gut und authentisch mit den Fußballerinnen belegen und diesbezüglich Trends setzen.