Auf einen Cappuccino mit Thomas Wolter

Thomas Wolter feiert seinen 60. Geburtstag

Thomas Wolter lächelt.
Thomas Wolter ist ein wahres Urgestein beim SV Werder Bremen (Foto: nordphoto).
Werder-Familie
Mittwoch, 04.10.2023 / 10:37 Uhr

Von Norman Ibenthal

Ein Cappuccino, ein Croissant oder auch eine Scheibe Vollkornbrot mit Spiegelei – es ist nicht unwahrscheinlich, dass diese Kombination auf dem Tisch in einem Café in Bremen steht, wenn Thomas Wolter an diesem sitzt. Über Jahrzehnte ist es für den gebürtigen Hamburger, der heute seinen 60. Geburtstag feiert, zu einer schönen Regelmäßigkeit geworden an einem der vielen Frühstücksplätze in der Hansestadt in den Tag zu starten.

Allein trifft man ihn dabei selten an. Oft sitzen Kollegen, alte Weggefährten oder Freunde und Bekannte aus vier Jahrzehnten in der Hansestadt mit am Tisch. „Wir fachsimpeln dann ein wenig – über Fußball, natürlich Werder oder auch einfach nur das Leben“, erklärt Wolter.

Der Aufstieg zur Werder-Legende in den 1980er- und 90er Jahren

Thomas Wolter ist eine der großen Werder-Legenden der 80er und 90er Jahre. 1984 wechselte Wolter vom HEBC Hamburg zu Werder, es folgten 312 Bundesligaspiele Bremen, zwei Deutsche Meistertitel und zwei DFB-Pokalsiege stehen in seiner Vita, ebenso wie der Gewinn des Europapokals 1992 - dem bislang größten Triumph der Grün-Weißen.

Wenn er mit seinen Tischnachbarn „fachsimpelt“, ist der heutige sportliche Leiter der U 19 und U 23 niemand, der diese beeindruckende Vita auslebt. Dafür kennt er alle Höhen und Tiefen des Fußballs und leider auch des Lebens zu gut und hat gelernt, viele Dinge richtig einzuordnen und in die richtigen Bahnen zu lenken. Geduld und Demut ist beispielsweise etwas, was er in seinem Fußballerleben haben musste und was er auch als späterer U 19 und U 23-Trainer den Talenten mit auf den Weg gegeben hat. Er selbst wurde von seinem damaligen Trainer Otto Rehhagel, der ihn unbedingt haben wollte, fast ein Vierteljahr auf die Bank gesetzt, ehe er überhaupt mal in der Bundesliga auflaufen durfte. „Heute fast undenkbar, man muss ja dem Spieler und auch der Öffentlichkeit schon oft erklärt werden, wenn er nur ein Mal nicht gespielt hat“, so Wolter, der nicht traurig darüber ist, dass er nicht in der heutigen Zeit Fußballer ist. „Finanziell sind das im Vergleich zu damals Welten, doch zu unserer Zeit gab es noch nicht so viele Medien, keine sozialen Netzwerke, Handys usw., da blieb vielen verborgen, was wir so veranstaltet haben“, schmunzelt Wolter und fügt hinzu: „Otto Rehhagel hat es aber meistens trotzdem irgendwie mitbekommen, der war sehr gut in der Stadt vernetzt.“

Die Familie gibt viel Kraft

In Bremen ist Thomas Wolter nach vier Jahrzehnten an der Weser mittlerweile selbst gut vernetzt, und das nicht nur was die Location der Cafés betrifft. Und diese Kontakte pflegt der 60-Jährige regelmäßig. Mit vielen ehemaligen Mitspielern ist er bis heute befreundet, ebenso Mitgliedern aus dem Staff seiner Spieler- und Trainerkarriere und auch der Kontakt zu Spielern, die unter ihm in der U 23 gespielt haben, ist heute noch eng: „Mit allen hat man eine intensive Zeit erlebt, sei es als Spieler oder Trainer. Und ich habe immer versucht, mit allen im Guten auseinanderzugehen. Das ist mir ganz gut gelungen, hoffe ich zumindest“, so Wolter. Nicht näher zu nennende Quellen bestätigen zumindest den Eindruck: Als Wolter zu einem Revival der 3.Liga-Mannschaft aus dem Jahr 2007 eingeladen haben soll, mussten an dem Abend wohl noch Tische hinzugestellt werden, da immer mehr ehemalige Spieler und Staff-Mitglieder dem Lockruf gefolgt waren.

Wie eng die Verbundenheit zu ihm ist, zeigte auch die wohl schwerste Zeit in seinem Leben. 2019 verstarb nach fast 30 Jahren Ehe seine Frau Vera an Krebs. „Viele Kollegen und Freunde haben mich und unsere Kinder in dieser Zeit begleitet und uns unheimlich unterstützt“, so Wolter, der sichtlich in Erinnerung verfällt. „Als Familie hat uns die Unterstützung viel Kraft gegeben.“

Die Familie steht bei Thomas Wolter, der mittlerweile glücklich neu liiert mit seiner Lebensgefährtin Jennifer ist, über allem. „Ich bin auf meine beiden Kinder unfassbar stolz, vor allem wie sie ihren Weg gegangen sind.“ Sohn Robin hat sich schon immer sportlich interessiert und engagiert sich seit einigen Jahren im Handballbereich beim ATSV Habenhausen. Er hat erfolgreich seine Berufsausbildung abgeschlossen. Die Fußballergene hat jedoch eher Tochter Pia-Sophie mitbekommen, die mittlerweile bei Eintracht Frankfurt in der Frauen-Bundesliga spielt. „Ich versuche schon jedes Spiel zu sehen, wenn es mit meiner Arbeit vereinbar ist. Oft auch mit Robin zusammen.“ Erst am vergangenen Sonntag hat sich Thomas Wolter das Spitzenspiel der Eintracht gegen Wolfsburg angeschaut. „2:4 verloren leider, wie die Profis in Darmstadt. Mit denen ging mein Flieger übrigens zurück.“ Auch da traf er am Abflugterminal auf das eine oder andere bekannte Gesicht. Und vielleicht wurde auch dort bei einem Cappuccino ein wenig „gefachsimpelt“.

Happy Birthday Thomas!

 

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