Eindrucksvolle 14 Jahre lang stand Wolfgang „Bulle“ Weber für den 1. FC Köln auf dem Platz, absolvierte 356 Bundesliga-Spiele (21 Tore), gewann 1964 den Deutschen Meistertitel und zwei Mal den DFB-Pokal (1968, 1977). Dazu kommen zwei WM-Teilnahmen (1966, 1970) und insgesamt 53 Länderspiele mit zwei Treffern. Im WM-Finale 1966 gegen England im Londoner Wembley-Stadion erzielte er kurz vor Spielende den Treffer zum 2:2 und sicherte dem deutschen Team die Verlängerung, in der das legendäre „Wembley-Tor“ fiel.
Aufgrund einer Herzmuskel-Entzündung musste Wolfgang Weber seine aktive Karriere im Alter von 32 Jahren beenden, wurde jedoch unmittelbar im Anschluss daran im Februar 1977 Co-Trainer des FC unter Trainer-Legende Hennes Weisweiler und feierte so in der Spielzeit 1977/1978 mit dem Gewinn des Doubles aus Deutschem Meistertitel und DFB-Pokal das erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte mit.
Dass Wolfgang Weber zudem sein Trainerexamen mit hervorragenden Noten bestanden hatte, beeindruckte auch die Verantwortlichen an der Weser, und Manager Rudi Assauer holte das ausgewiesene Trainertalent zur Saison 1978/1979 zum SV Werder. Mit erst 33 Jahren wurde er der damals jüngste Cheftrainer der Bundesliga. Seine fachliche Expertise, sein Fleiß, seine Loyalität und sein hervorragender Umgang mit den Spielern waren unbestritten. Mit Platz elf holte er in seiner Premieren-Saison nach Ansicht vieler Experten das Optimum aus dem Team heraus.
„Wolfgang Weber ist als Fußballer eine Legende und hat als Trainer bei Werder in einer schwierigen Zeit anerkannt gute Arbeit geleistet“, sagt Dr. Hubertus Hess-Grunewald, Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender des SV Werder. „Dass es in seiner zweiten Saison überhaupt nicht rund lief, lag insbesondere daran, dass wir viele unvorhersehbare personelle Probleme hatten, die auch er nicht in den Griff bekam. Aufgrund seines nachgewiesenen Fachwissens, seiner großen Fußball-Erfahrung und seiner Bodenständigkeit und Authentizität ist es rückblickend sehr schade, dass Wolfgang Webers Zeit bei Werder schon nach anderthalb Jahren endete.“
Nach einer 4:6-Niederlage gegen 1860 München am 19. Spieltag der Saison 1979/1980 standen die Grün-Weißen auf Rang 15 der Tabelle. Wolfgang Weber wurde entlassen, Rudi Assauer und wenig später Fritz Langner übernahmen, konnten den Abstieg in die 2. Bundesliga aber nicht verhindern. Für Wolfgang Weber blieb der SV Werder Bremen die einzige Trainerstation im Profifußball. Unmittelbar im Anschluss an seine Zeit an der Weser übernahm er eine Aufgabe beim Sportartikelhersteller Adidas, der er mehr als zehn Jahre lang nachging.
Der SV Werder Bremen gratuliert Wolfgang Weber herzlich zum 80. Geburtstag!
