Zwei Jahre seiner eindrucksvollen Bundesliga-Karriere verbrachte er beim SV Werder Bremen. Fußballgeschichte schrieb er in einem Werder-Spiel, allerdings im Trikot von Borussia Mönchengladbach. Nun feiert Herbert Laumen seinen 80. Geburtstag.
Zwei Jahre seiner eindrucksvollen Bundesliga-Karriere verbrachte er beim SV Werder Bremen. Fußballgeschichte schrieb er in einem Werder-Spiel, allerdings im Trikot von Borussia Mönchengladbach. Nun feiert Herbert Laumen seinen 80. Geburtstag.
Mit fast 28 war Herbert Laumen im besten Fußballeralter und bereits ein Idol der Bundesliga, als er 1971 an die Weser wechselte. Er kam von Borussia Mönchengladbach, hatte zwei Deutsche Meistertitel in seiner Vita stehen und gehörte zum Kreis der deutschen Nationalmannschaft. Was nicht verwundert, hatte er doch in 186 Liga-Spielen für die Borussia sagenhafte 97 Treffer erzielt und war damit bei seinem Abschied vom Niederrhein Rekordtorschütze der Gladbacher.
Die Grün-Weißen rüsteten derweil im Jahr 1971 personell mächtig auf und lotsten neben Laumen weitere gestandene Bundesliga-Spieler nach Bremen. Doch in der Mannschaft passte es nicht. Und mit den Trainern erst recht nicht. Gleich mehrere Übungsleiter versuchten im Laufe der Spielzeit 1971/1972 und auch 1972/1973 vergeblich, das mit viel Geld zusammengestellte Werder-Team in die Spitze der Bundesliga zu führen. Als Millionenelf ging das Team in die Vereinsgeschichte ein.
Herbert Laumen erzielte für Werder in zwei Jahren 28 Treffer in 78 Pflichtspielen und wechselte eine Woche vor dem Auftaktspiel einer möglichen dritten Spielzeit in grün-weiß zum 1. FC Kaiserslautern. Dort blieb er ein Jahr und spielte anschließend noch eine Saison beim FC Metz in Frankreich, ehe er seine Profikarriere beendete und später wieder an den Niederrhein zurückkehrte, wo er bis heute wohnt. Laumen ist Mitglied des Ehrenrats von Borussia Mönchengladbach.
Der dynamische Offensivspieler blickt auf insgesamt neun Bundesliga-Jahre mit 267 Einsätze und 121 Toren zurück. In der Ewigen Torschützenliste der Liga wird Herbert Laumen damit auf Rang 35 geführt. Immer wieder musste er dabei in den zurückliegenden Jahrzehnten vor allem von einem ganz besonderen Spiel erzählen: Am 3. April 1971 empfing Borussia Mönchengladbach (mit Laumen) den SV Werder auf dem legendären „Bökelberg“. In der zweiten Halbzeit, beim Stand von 1:1, landete Herbert Laumen bei einem Angriffsversuch der Borussia mit so viel Schwung im Netz des Werder-Tors, dass einer der damals noch hölzernen Torpfosten brach. Ein Ersatztor fehlte. Die Konsequenz: Spielabbruch. Das Sportgericht des DFB wertete die Partie schließlich am „grünen Tisch“ für den SV Werder. Herbert Laumen sorgte an diesem Tag für eines der kuriosesten Ereignisse der Bundesliga-Geschichte.
Sein Wechsel zu Werder war da übrigens bereits beschlossene Sache. „Herbert Laumen gehörte mit seinen herausragenden fußballerischen Fähigkeiten und seinem ‚Torriecher‘ zweifellos zu den Stars des ersten Bundesliga-Jahrzehnts“, unterstreicht Dr. Hubertus Hess-Grunewald, Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender des SV Werder Bremen. „Auch wenn er bei Werder letztlich nicht glücklich wurde, dürfen wir stolz darauf sein, dass er zwei Jahre lang das grün-weiße Trikot getragen hat.“
Der SV Werder Bremen gratuliert Herbert Laumen sehr herzlich zum 80. Geburtstag!