Als Mario Kontny zur Saison 1972/1973 vom Hamburger Stadtteilclub Wilhelmsburg 09 an die Weser wechselte, war er gerade 19 Jahre alt und galt in Deutschland als Abwehrspieler der Zukunft. Und weil der große Hamburger SV zwar ein Auge auf ihn geworfen hatte, ihn mehrfach zum Probetraining einlud, mit einem Vertrag jedoch zögerte, nutzte der damalige Werder-Trainer Sepp Piontek seine Kontakte und lotste Kontny nach Bremen. Der kam bei Werder zwar nicht an den Defensiv-Haudegen Horst Dieter Höttges, Rudi Assauer und Dieter Zembski vorbei, erwies sich jedoch mehrere Jahre lang als zuverlässige Alternative.

Und dass die Mannschaft in Kontnys Werder-Zeit nie besser abschnitt als auf Platz 11 der Abschlusstabelle, lag weniger an der Defensive, als an der immer wieder fehlenden Durchschlagskraft in der Offensive. Und dass die Bundesliga-Karriere von Mario Kontny bereits 1977 im Alter von 24 Jahren endete, war mehreren Knieverletzungen geschuldet, die der gebürtige Hamburger erlitt. Am Ende brachte er es dennoch auf stolze 76 Bundesliga-Spiele, in denen er drei Tore erzielte, elf DFB-Pokal-Einsätze und sechs Partien im Liga-Pokal.

Kontny ging nach seiner Werder-Zeit zurück nach Hamburg, spielte noch für den SV Lurup in der Oberliga und entdeckte mit Mitte 30 den Tennissport für sich. „Mit fast 100 Pflichtspielen gehört Mario Kontny zweifellos zu den prägenden Spielern des SV Werder in der ersten Hälfte der 1970er Jahre, auch wenn er nicht die Popularität einiger Mitspieler erreichte“, würdigt Dr. Hubertus Hess-Grunewald, Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender des SV Werder Bremen, den Ex-Profi. „Hätten nicht schwere Verletzungen die Fortführung seiner Bundesliga-Karriere verhindert, so wären sicher noch einige Spiele hinzugekommen.“ Der SV Werder Bremen wünscht Mario Kontny zum 70. Geburtstag alles Gute!