Klar ist: Es lag nicht an Nico Hruby, dass die Zusammenarbeit des SV Werder mit BTD im Jahr 2015 auslief und sich die Grün-Weißen neu orientierten. Auch Hruby schlug schließlich einen neuen Weg ein und entschloss sich 2017 dazu, ab sofort freiberuflich tätig zu sein. „Kurz danach war ich beim 60. Geburtstag meiner Schwiegermutter, als mich Klaus Filbry anrief und mir das Projektmanagement für ein neues Ticketing-Projekt bei Werder anbot“, erzählt der Digitalisierungs-Profi. Ein willkommener Auftrag für Nico Hruby, aus dem schon bald mehr wurde, denn „wir haben uns auch über viele weitere Themen, insbesondere mit dem Schwerpunkt Digitalisierung, ausgetauscht“.
Hruby erinnert sich: „Werders Weg war es damals, den einzelnen Direktionen aufzutragen, ihre Prozesse zu digitalisieren. Das kann funktionieren, wenn entsprechende Digitalerfahrung und Ressourcen dafür vorhanden sind. Aber alle waren häufig so in ihren Alltags-Themen beansprucht, dass kaum Raum für übergreifende Projekte und strategische Themen blieb. Synergien blieben auf der Strecke.“ Also unterstützte Nico Hruby den SV Werder dabei, eine Position zu definieren, die die Fäden in der Hand hält und die Digitalisierung beim SV Werder ganzheitlich koordiniert. Und dass es später bei der Besetzung dieser Position auch um Hruby selbst ging, verwundert nicht.
Doch dass beide Seiten auf diese Weise wieder (und noch intensiver) zusammenkommen, war zunächst alles andere als selbstverständlich. „Ich hatte Gefallen an meiner Selbstständigkeit gefunden“, gibt Nico Hruby zu. „Und ich musste nicht nur entscheiden, ob ich wieder ein Angestelltenverhältnis eingehen wollte, sondern auch mit meiner Familie besprechen, was es bedeutet, wenn ich fest in Bremen arbeite.“ Inhaltlich dagegen war der Reiz der möglichen neuen Tätigkeit sofort groß: „Für einen Verein wie Werder zu arbeiten, mit dieser Tradition, den Erfolgen, der unglaublichen Fangemeinde, der Verankerung in der Region, ist etwas sehr Cooles. Dafür bin ich damals Studieren gegangen. Zudem war deutlich, dass das Thema Digitalisierung als sehr relevant für den Club bewertet wird – ein tolles Umfeld also, um daran mitzuarbeiten.“