Dabei war es nicht nur dieses außergewöhnliche Erlebnis, „jede Rückkehr in die Heimat hat sich gut angefühlt“, verrät Makiadi. Und: „Es hat mir immer wieder vor Augen geführt, welch privilegiertes Leben ich führen darf. Durch Kleinigkeiten, zum Beispiel, wenn wir im Teamhotel der Nationalmannschaft beim Duschen auf einmal kein heißes Wasser hatten. In Deutschland war eine warme Dusche für mich selbstverständlich. Durch diese Erfahrung sieht man das aber mit anderen Augen und wird durchaus nachdenklich.“
Cédric Maikiadi macht unmissverständlich deutlich, dass er sich die starke Verbundenheit zu seinem Heimatland, zu seinen Wurzeln in der Demokratischen Republik Kongo stets bewahrt hat. „Und natürlich denke ich manchmal darüber nach, was jetzt wäre, wenn ich nicht nach Deutschland gekommen wäre, sondern noch in Kinshasa leben würde.“ In der zentralafrikanischen Millionen-Stadt also, die zu den am schnellsten wachsenden Metropolen der Welt gehört. Und in der Makiadi die ersten Jahre seines Lebens verbrachte. Die Erinnerungen an diese Zeit seien nur noch sehr verschwommen, gibt er zu. Aber es gibt Erlebnisse, die im Gedächtnis geblieben sind: „Ich wurde damals jeden Tag von der Schule abgeholt. Einmal kam aber niemand, und ich habe mich einfach zu Fuß auf den Weg nach Hause gemacht“, lacht er. „Das gab natürlich eine große Aufregung, als ich auf einmal verschwunden war. Ich wurde dann irgendwann auf der Straße aufgegabelt, was ein Riesenglück für mich war. Denn ich weiß nicht, ob ich den Weg alleine gefunden hätte.“
Seinen beruflichen Weg hat Cédric Makiadi mittlerweile zweifellos gefunden. Und doch bleibt dieser Weg spannend und gewissermaßen ungewiss. „Vor einigen Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich jetzt Trainer bei Werder sein würde. Wer weiß, was in der Zukunft sein wird. Ich wünsche mir, dass ich weiterhin im Fußball tätig sein kann.“ Gut möglich also, dass ihn sein Weg irgendwann auch wieder in den Profifußball führt. Eine Rückkehr in sein Heimatland möchte Cédric Makiadi ebenfalls nicht ausschließen, auch wenn es dafür derzeit keine konkreten Pläne gibt. Zumindest nicht auf Dauer. Sehr wohl aber auf Zeit. Denn Mutter und Großmutter, die lange Zeit in Deutschland lebten, sind vor einiger Zeit nach Afrika zurückgekehrt. Und für Cédric Makiadi steht fest: „Ich möchte sie unbedingt in nächster Zeit besuchen.“