Werder-Präsident und Geschäftsführer Dr. Hubertus Hess Grunewald verurteilt diese Taten aufs Schärfste: „Ich war schockiert und traurig, als ich davon erfahren habe, dass das einzigartige Wandbild, das die Geschichte unseres SV Werder zeigt und wohl seinesgleichen sucht, auf diese unglaubliche Weise beschädigt wurde. Dabei geht es nicht nur darum, dass Gewalt nie die richtige Lösung ist, um seiner Meinung Ausdruck zu verleihen. Insbesondere zeigen sich durch diese Taten eine erschreckende politische Naivität und eine geringe Reflexion historischer Ereignisse.
In der Vergangenheit stand Deutschland immer wieder dafür in der Kritik, dass über die dunkle Zeit des Nationalsozialismus nicht gesprochen, sie stattdessen totgeschwiegen wurde. Für uns war aber schon immer klar, dass wir uns auch diesem Teil unserer Vereinsgeschichte stellen und ihn nicht aussparen wollen. Auch bei Werder gab es Menschen, die den Nationalsozialisten gefolgt sind. Auch gab es in der NS-Zeit sportliche Aktivitäten. Das stellen wir auf dem Wandbild dar – unter anderem mit Reichsadler und Hakenkreuz. Aber es handelt sich keinesfalls um eine Verherrlichung der Nazizeit oder eine Glorifizierung der Symbole. Ganz im Gegenteil. Der SV Werder Bremen hat in seiner jüngeren Geschichte seine eindeutige Positionierung wieder holt hinreichend deutlich gemacht.
Ich erinnere in diesem Zusammenhang gerne an unseren ehemaligen Präsidenten Alfred Ries, der Jude war, deshalb sein Amt aufgeben und emigrieren musste. Er ist später wieder nach Bremen zurückgekehrt und beim SV Werder ein drittes Mal zum Präsidenten gewählt worden. Er hat das große Wort geprägt: ‚Wer Versöhnung will, muss sie praktizieren‘. Aufgrund dieser Historie haben wir ihn unter anderem mit dem Alfred-Ries-Platz an der Nordwestseite des wohninvest WESERSTADION geehrt.
Die Darstellungen auf unserem Wandbild an der Halle in der Hemelinger Straße anzugreifen, zeigt, dass jemand den Kontext dieses Bildes offenbar nicht im Ansatz verstanden hat. Es ist eine dumme, törichte und verwerfliche Tat und ein Angriff auf den gesamten SV Werder Bremen, auf die Werte unseres Vereins, auf unsere 40.000 Mitglieder und mehr als eine Million Fans, die hinter uns stehen.“