Vom Jugendkicker zum Präsidenten

Dr. Hubertus Hess-Grunewald wird 60!

Hubertus Hess-Grundwald ist seit 1970 Vereinsmitglied beim SVW und wurde 2014 zum Präsidenten gewählt (Foto: Heidmann).
Sonstiges
Mittwoch, 14.10.2020 / 08:51 Uhr

Von Martin Lange

Seinen Geburtsort Varel, wo er am 14. Oktober 1960 zur Welt kam, kann er nicht aus seinem Steckbrief streichen – und will es auch gar nicht. Doch gefühlt – für sich selbst und auch für andere – ist Dr. Hubertus Hess-Grunewald ein echter Bremer, in der Hansestadt aufgewachsen und seit Kindesbeinen mit dem SV Werder verwachsen.

Und das kam so: 1965 feierte ganz Bremen die damalige Werder-Mannschaft für den Gewinn des ersten Deutschen Meistertitels. Zwar durfte der kleine Hubertus im Alter von vier Jahren im Gegensatz zu seinen beiden großen Brüdern noch nicht dabei sein, als die Spieler im Autokorso durch die Stadt fuhren. Doch schnell war klar: Dieses Werder faszinierte ihn. So sehr, dass Hubertus Hess (das „-Grunewald“ kam erst später bei der Hochzeit mit Ehefrau Bettina hinzu) im Spätsommer 1970, wenige Wochen vor seinem zehnten Geburtstag, in den Verein eintrat und fortan seine Fußballschuhe für die Grün-Weißen schnürte. Werder bestimmte ab diesem Zeitpunkt sein Leben. Er kickte bis ins A-Jugend-Alter hinein, unter anderem an der Seite von Thomas Schaaf, dem Mitspieler, der später die größte Prominenz erlangte. Zumindest fußballerisch. Denn die Ehrenamts- und Funktionärskarriere von Hubertus Hess-Grunewald steht dem kaum nach.

Sie begann 1993 im Vorstand der Fußballabteilung. Die berufliche Ausbildung mit Studium der Rechtswissenschaften in Göttingen, Staatsexamen, Doktorarbeit war abgeschlossen, die Zulassung als Rechtsanwalt gerade erfolgt. Und natürlich war der Kontakt zum SV Werder auch während der studienbedingten Abwesenheit nicht abgebrochen. Aber kaum zurück in Bremen war Hubertus Hess-Grunewald, vielen vor allem unter seinem Spitznamen „Hupe“ bekannt, ab 1989 beim SV Werder wieder so richtig mittendrin – nicht nur als Spieler in der 5. Herren-Mannschaft, sondern auch stets als Ehrenamtlicher.

1999 wurde Hess-Grunewald Mitglied des Aufsichtsrats und 2005 dessen stellvertretender Vorsitzender. 2003 wählten ihn die Mitglieder zum Vize-Präsidenten. Im November 2014 wurde er Präsident und vollendete damit den eindrucksvollen Weg vom einstigen Jugendkicker zum obersten Mann des SV Werder. Es war ein bewusster Weg, eine bewusste Entscheidung, dem Verein in all der Zeit stets etwas zurückzugeben, denn Hess-Grunewald betont: „Werder hat mir unglaublich viel gegeben.“ Allerdings war dieser Weg keineswegs von Anfang an darauf ausgelegt, am Ende ins Präsidentenamt gewählt zu werden und damit zugleich Geschäftsführer der ausgegliederten Kapitalgesellschaft zu werden. Doch als sich diese Gelegenheit ergab, so Hess-Grunewald, „war für mich klar, dass ich es mache, weil mir die Chance, noch enger, noch intensiver an und mit diesem Verein arbeiten zu können, einmalig erschien“. Ehrensache, dass er mit gutem Beispiel voranging und als einer der Ersten die neu eingeführte lebenslange Mitgliedschaft abschloss.

Geschätzt wird Werders Präsident und Geschäftsführer sowohl bei den (zumeist ehrenamtlichen) Mitarbeitern im e. V. als auch bei den (meist hauptamtlichen) Mitarbeitern der Kapitalgesellschaft unter anderem für seinen kooperativen Führungsstil. „Ich entwickele Ideen und erziele Ergebnisse am liebsten im Team aus einer Diskussion heraus“, lautet seine Maxime. „Das ist mir lieber, als ad hoc Entscheidungen zu treffen. Ich möchte die Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, mitnehmen und überdenke eine Entscheidung bei Bedarf lieber noch ein zweites Mal.“

Keine große Wahl oder Entscheidungsmöglichkeit hatte Hubertus Hess-Grunewald bei der Gestaltung seines besonderen Ehrentags, der wie alles derzeit von den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie bestimmt wird. „Klar hätte ich gerne ein bisschen größer gefeiert“, gibt der Jubilar zu. Und lässt gleichzeitig durchblicken, dass einige ruhige Familienmomente vielleicht sogar das schönste Geburtstagsgeschenk sind. Denn über zu wenig Beschäftigung kann sich Werders Präsident und Geschäftsführer gerade im Moment nicht beschweren. Und natürlich hat er sich an die öffentliche Rolle, die er seit einigen Jahren durch seine Position spielt, und die damit verbundene Aufmerksamkeit für seine Person gewöhnt – daran, ständig vor Menschen zu stehen, Reden zu halten. Aber: „Als Privatperson stehe ich nicht so gerne im Mittelpunkt und fühle mich nicht wohl als derjenige, über den eine Rede gehalten wird.“ Daher nun genug der Worte… Alles Gute zum 60. Geburtstag, Hubertus!

 

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