Traumtor, Einbruch und der Ruf zur Nationalmannschaft

Werder U 23 siegte dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung in Lübeck.
U23
Samstag, 11.11.2006 / 22:37 Uhr

Es gibt Tage, so heißt es, da "kommt alles zusammen". Einer dieser Tage liegt hinter Kevin Artmann. Als der 20-Jährige heute morgen zum ersten Mal überhaupt das Tor von Frank Lampard...

Es gibt Tage, so heißt es, da "kommt alles zusammen". Einer dieser Tage liegt hinter Kevin Artmann. Als der 20-Jährige heute morgen zum ersten Mal überhaupt das Tor von Frank Lampard gegen den FC Barcelona in der Champions League im Fernsehen gesehen hatte, konnte er nicht ahnen, dass er einen ähnlicher Treffer aus ebenso aussichtsloser Situation nur wenige Stunden später erzielen sollte. "Das ist schon lustig. Ich hatte schon so viel von dem Tor gehört, es aber noch nie gesehen. Und dann gelingt mir auch so eins", so der Mittelfeldspieler etwas ungläubig, der weiß, dass man für so einen Treffer auch das nötige Glück braucht.

 

Auch nach dem Erfolg im Lübecker Stadion an der Lohmühle ging es für Artmann turbulent weiter. Auf der Heimreise ereilte ihn der Anruf, dass sein am Weser-Stadion geparktes Auto aufgebrochen wurde. Viel Zeit sich darüber zu ärgern blieb dem bisher besten Werder-Torschützen nicht, denn nur Minuten später klingelte erneut sein Mobiltelefon. Am anderen Ende der Leitung meldete sich DFB-Trainer Dieter Eilts, der Artmann mitteilte, dass er kurzfristig für die U 20-Nationalmannschaft nachnominiert wurde und noch am Abend zur Mannschaft reisen soll. Am kommenden Dienstag trifft das deutsche Team in Celle auf die U 21-Nationalmannschaft von Österreich, für die sein Teamkollege Martin Harnik auflaufen wird.

 

Doch der Tag hielt auch für einige anderen Werderaner Überraschungen bereit. So zum Beispiel für Kenny Schmidt, der sich gegen Lübeck zum ersten Mal in der Startaufstellung wieder fand. "Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Umso positiver überrascht war ich natürlich, als ich am Mittag von meiner Aufstellung erfahren habe", so der 19-Jährige, der sich für das Vertrauen des Trainers mit seinem ersten Saisontor bedankte. Von Beginn an durfte auch Routinier Björn Schierenbeck ran, der vor der Abwehr eine sehr starke Vorstellung ablieferte und von seinem Trainer ein dickes Lob erntete: "Er hat ein super Spiel gemacht."

 

Ausschlaggebend für den verdienten Sieg in Lübeck war jedoch das gesamte Auftreten der Mannschaft. Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge hatte sich das Team vor der Partie gegen den VfB noch einmal zusammen gesetzt und ohne die Anwesenheit der Trainer über die Spiele und Fehler gegen Magdeburg, Wuppertal und Dortmund gesprochen. "Das, was wir uns daraufhin vorgenommen haben, haben wir heute auf dem Platz umgesetzt. Es war heute eine gute kämpferische Leistung des ganzen Teams", erklärte Kenny Schmidt, der von Kevin Artmann bestätigt wurde: "In den letzten Spielen hat jeder zu sehr auf sich geschaut. Heute haben wir uns als Team präsentiert. Jeder war für den anderen da und hat für ihn gekämpft." So sah es auch Trainer Thomas Wolter: "All das, was in den letzten Wochen bei uns gefehlt hat, war heute da."

 

Daher war der Sieg seiner Mannschaft für den Bremer Coach auch verdient: "In der ersten Viertelstunde hatten wir noch ein paar Zuteilungsprobleme. Aber nach zwanzig Minuten haben wir das Zepter in die Hand genommen, uns Chancen erspielt und die Tore zu optimalen Zeitpunkten gemacht."

 

Kein Verständnis zeigte Thomas Wolter dagegen bei der Roten Karte für Thiago Rockenbach da Silva. Trotz einer deutlich sichtbaren Schauspieleinlage von VfB-Torwart Michael Frech war Werders Brasilianer von Schiedsrichter Stefan Schempershauwe wegen einer angeblichen Tätlichkeit des Feldes verwiesen worden. "Der Schiedsrichter wollte das Spiel anscheinend noch mal spannend machen", kommentierte Thomas Wolter mit ein wenig Sarkasmus die Szene. Bereits in der vergangenen Saison hatte derselbe Unparteiische ebenfalls in Lübeck Martin Harnik fälschlicherweise des Feldes verwiesen. Fairen Sportsgeist zeigte dagegen im Anschluss an die Partie VfB-Torwart Michael Frech, der zugab von Rockenbach da Silva nicht getroffen worden zu sein.

 

von Norman Ibenthal

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