Auch im unteren Tabellendrittel ist eine Entscheidung, wer die 3. Liga in Richtung Viertklassigkeit verlassen muss, noch lange nicht gefallen. Zur Winterpause müssen sich mit Wuppertaler SV Borussia, Holstein Kiel (beide 22 Punkte), Bayern München II, Dynamo Dresden, VfB Stuttgart II (alle 23 Zähler), Borussia Dortmund II, Werder Bremen II (beide 25), Zweitliga-Absteiger SV Wehen Wiesbaden (26) und FC Carl Zeiss Jena (27) mindestens neun Mannschaften noch Sorgen um das Drittliga-Ticket machen.
Die Heimstärke war der große Trumpf des VfL Osnabrück in der Hinserie. Aus den elf Begegnungen vor heimischer Kulisse sammelte die Mannschaft von Trainer Karsten Baumann 30 ihrer 36 Zähler ein. Dahinter folgen der FC Erzgebirge Aue (26), Eintracht Braunschweig (22), der SV Sandhausen (21) und der SV Wacker Burghausen (21) in der Heim-Tabelle schon mit etwas Abstand. Mit Erfolgserlebnissen wurden die Fans des Wuppertaler SV Borussia im heimischen Zoo-Stadion dagegen nicht gerade verwöhnt. Gerade einmal drei Siege landete die Elf von Trainer Uwe Fuchs, die mit zwölf Punkten aus elf Spielen die schwächste Heim-Mannschaft der Liga ist. Ebenfalls steigerungsfähig vor eigenem Publikum sind Werder Bremen II (13), Bayern München II, der VfB Stuttgart II und Dynamo Dresden (alle 14).
Wie in der Heim-Statistik gibt es auch in der Auswärts-Tabelle keine Mannschaft, die bis zur Winterpause ohne Niederlage blieb. Die meisten Punkte nahmen Kickers Offenbach und der FC Ingolstadt 04 (je 16) aus der Fremde mit. Mit gerade einmal vier Zählern war Holstein Kiel ein gern gesehener Gast, schloss die Auswärts-Rangliste auf dem letzten Platz ab. Auf den hinteren Rängen sind auch der Aufstiegsaspirant VfL Osnabrück (6) und Borussia Dortmund II (7) zu finden. Für den VfB Stuttgart II (drei Siege, sieben Niederlagen) und Bayern München II (drei Siege, sechs Niederlagen) gab es als Gastverein kein einziges Remis.
Hartmann von "Null auf Hundert"
Von "Null auf Hundert" startete Moritz Hartmann, Stürmer des FC Ingolstadt 04, durch. Der Neuzugang vom West-Regionalligisten 1. FC Köln II bewies eindrucksvoll, dass er sich auf seinen Torriecher auch eine Klasse höher verlassen kann. Er netzte in der Hinserie gleich 16 Mal für die Automobilstädter ein. Damit ließ er Ex-Profi Regis Dorn (SV Sandhausen/14) sowie Holstein Kiels Tor-Garanten Michael Holt (11) und Tobias Schweinsteiger (SpVgg Unterhaching/11), älterer Bruder von Bayern Münchens Nationalspieler Bastian Schweinsteiger, hinter sich.
Für eine Rarität sorgte Manuel Riemann. Der Torhüter des SV Wacker Burghausen sammelte als bisher einziger Schlussmann der 3. Liga fünf Gelbe Karten und musste deshalb schon einmal pausieren. Den Titel des „bösen Buben“ müssen sich in der Hinserie Deniz Yilmaz (Bayern München II) und Christopher Lamprecht (Holstein Kiel) teilen. Beide handelten sich an den ersten 19 Spieltagen jeweils eine Rote und eine Gelb-Rote Karte ein.
Insgesamt wurden in der Hinrunde 23 Spieler mit einer Roten Karte vorzeitig zum Duschen geschickt. 22 Mal zückten die Schiedsrichter eine „Ampelkarte“. In der Vorsaison ging es in der ersten Halbserie rauer zu. Dort erlebten 51 Akteure (33 Gelb-Rote und 18 Rote Karten) nicht das Ende der jeweiligen Partie. Zweimal musste Tobias Nickenig, Abwehrspieler des VfL Osnabrück, schon wegen einer Gelbsperre aussetzen. Der 25-Jährige sah bisher zehn Gelbe Karten und führt damit die Liste der „Gelbsünder“ an. Insgesamt mussten bisher 38 Akteure wegen einer Gelbsperre passen.
Der Erfolg der Braunschweiger Eintracht, die in der Spitzengruppe mitmischt und die Aufstiegsplätze im Visier hat, wurde in dieser Saison wieder von den Fans honoriert. Zwar kamen zu den Heimspielen etwas weniger Zuschauer. In der Statistik belegen die "Löwen" aber den zweiten Rang. Nur das neue Stadion in Dresden zog - trotz der schwachen ersten Saisonhälfte der Gelb-Schwarzen - noch mehr Besucher an. Im Schnitt passierten in der sächsischen Metropole 13.808 Fans die Stadiontore. In Braunschweig waren es 12.199 Zuschauer, die sich im Durchschnitt die Heimspiele der Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht ansahen. Dritter in der Zuschauer-Tabelle ist der VfL Osnabrück (9.591), der ebenfalls um den direkten Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga mitspielt.
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