Für die Gastgeber ist die Saison dagegen bereits gelaufen, denn der Abstieg in die Oberliga ist seit Wochen besiegelt. Dabei hatte die Saison für die Herthaner eigentlich ganz gut angefangen. Der Tabellen-Siebte des Vorjahres holte in der Hinserie satte 21 Punkte und hielt sich bis zu diesem Zeitpunkt aus dem Abstiegskampf heraus. Doch nachdem wichtige Spieler wie Boateng oder Dejagah immer häufiger zu den Profis hochgezogen wurden, verlor Berlin an Boden und holte in der Rückrunde nur 11 Zähler, so dass man seit dem 24. Spieltag einen Abstiegsplatz innehat. Vor allem auf eigenem Platz lief es überhaupt nicht rund. Seit acht Spielen wartet der Tabellen-Vorletzte, für den die Partie gegen Werder das letzte Saisonspiel ist, auf einen Erfolg im heimischen Amateur-Stadion. Dennoch geht Coach Wolter nicht davon aus, dass Berlin bereits in Urlaubsstimmung ist: "Es ist völlig egal, ob die schon abgestiegen sind. Die werden noch einmal Gas geben."
Dass jederzeit mit den Berlinern zu rechnen ist, wurde über die gesamte Saison deutlich, denn unter anderem gewann die Hertha gegen Tabellenführer St. Pauli sowie die Topteams aus Düsseldorf und Wuppertal. Auch in Bremen setzte sich Berlin durch und fuhr mit einem 1:0-Erfolg im Gepäck in die Bundeshauptstadt zurück. Unterdessen kamen die Bremer vom Pokalfinalisten von 1993 bislang immer mit leeren Händen nach Hause zurück. Beide Spiele in der Regionalliga Nord gingen verloren.
Während die Berliner definitiv auf Daniel Frahn (Rot-Sperre) verzichten muss, fehlen auch im Kader von Thomas Wolter einige Spieler. Amaury Bischoff musste sich einer Leisten-Operation unterziehen und wird in dieser Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Thomas Johrden und Patrick Bärje hat eine Bronchitis zur Pause gezwungen, Michael Jürgen hat sich ebenfalls eine Erkältung eingefangen und Norman Theuerkauf fällt mit einer Gesichtsverletzung aus.
von Norman Ibenthal