Blicken wir mal in die Zukunft. Wenn ihr das Nachholspiel gewinnt, sind es nur drei Punkte auf Wolfsburg. Was ist in dieser Saison für die U 23 noch drin? Kann man Wolfsburg noch einholen?
Ich bin auf jeden Fall davon überzeugt, dass da noch was geht. Obwohl ich ja den ganzen Herbst nicht mit dabei war, finde ich, dass unsere Mannschaft zu Recht da oben mitspielt und von der Qualität her auch den Aufstieg packen kann. Auf dem Platz sind wir sehr präsent und auch spielerisch sind wir den meisten anderen Mannschaften überlegen. Daher bleibt die Tabellenspitze natürlich in unserem Blickfeld.
Dafür müsst ihr am kommenden Wochenende beim Auswärtsspiel Neumünster drei Punkte holen. Sicherlich keine leichte Aufgabe oder?
Nein, das wird nicht einfach. In bin sowieso der Meinung, dass es in dieser Liga keine leichten Spiele gibt! Das galt auch für das Spiel bei Victoria Hamburg. Der VfB Oldenburg hat gegen sie zum Beispiel nur Unentschieden gespielt. Das zeigt, dass in dieser Liga alles möglich ist. Für uns ist es wichtig, dass unser Auftreten stimmt. Wenn wir unsere Leistung zu 100% abrufen, dann ist es gar nicht wichtig, wer da gegen uns auf dem Platz steht, sondern dann müssen wir zeigen, dass wir Werder Bremen sind und dass wir das Spiel gewinnen wollen.
Du warst ziemlich lange verletzt. Wie schwer war es für dich so lange nicht mit dabei sein zu können? Und wie sehr freust du dich jetzt darüber wieder auf dem Platz zu stehen?
Es war schon extrem schwer, gerade weil man bei einem Knochenmarksödem in der Wirbelsäule nicht vorhersagen kann, wie lang die Verletzungspause sein wird. Das hat die ganze Sache noch deutlich schwieriger für mich gemacht. Deswegen bin ich jetzt richtig froh darüber wieder dabei sein zu können und genieße jede Sekunde, die ich auf dem Platz stehe.
Und du bist wieder voll da, wie man beispielweise mit dem gehaltenen Elfer in Braunschweig gesehen hat. Welche Chancen rechnest du dir in Richtung Profis aus?
Erst einmal freue ich mich, dass ich mit meiner Leistung dem Team helfen kann. Die Verletzungspause hatte auch gute Seiten, ich gehe meine Situation heute viel positiver an. Beispielweise zerbreche ich mir nach einem schlechten Trainingstag nicht gleich den Kopf, wie ich es früher vielleicht gemacht habe, da ich weiß, dass es viel schlimmer sein könnte. Mein Ziel ist es natürlich weiterhin mit Werder in der Bundesliga zu spielen. Ich traue mir das zu und ich denke auch, dass der Verein davon überzeugt ist. Wann ich bei den Profis wieder dabei sein darf, kann man natürlich nicht vorhersagen, aber ich möchte schon einmal gerne in das Weser-Stadion einlaufen dürfen.
Die Torwartdiskussion bei Werder war lange Zeit ein heiß diskutiertes Thema in den Medien. Warst du eher froh, dass du aufgrund deiner Verletzung aus der Diskussion raus warst oder eher enttäuscht, weil du nicht mitmischen konntest?
Klar macht man sich öfters Gedanken darüber wie es gewesen wäre, wenn ich auch die Chance gehabt hätte mich zu präsentieren. Hätte ich dann vielleicht gespielt? Aber so sehr habe ich mich mit dem Thema gar nicht beschäftigt. Ich nehme die Dinge so wie sie sind und bin jetzt umso glücklicher, dass ich so gut drauf bin. Ich versuche jetzt mich in der U 23 neu zu beweisen und möchte zeigen, dass ich in die Bundesligamannschaft gehöre.