„Von Beginn hat man der Mannschaft angemerkt, dass sie dieses Spiel gewinnen wollte", so der Bremer Coach, der eine sehr couragierte Anfangsphase der Grün-Weißen erlebte. Doch nach etwas mehr als einer Viertelstunde mussten die Hanseaten einen derben Rückschlag hinnehmen: Nachdem Fatih Duran einen Freistoß an die Latte gesetzt hatte, regierte RWO schneller als die Bremer und Tobias Willers staubte zur glücklichen Führung der Hausherren ab (19.). Es war der erste Torschuss der Oberhausener überhaupt.
Der Treffer zeigte Wirkung: „Wir haben rund zehn Minuten gebraucht, bis wir den Rückstand verdaut haben und die Ordnung wiedergefunden haben", erklärte Bender später. Genau rechtzeitig, um noch vor dem Habzeitpfiff in das Spiel zurückzufinden. Nach einer sehenswerten Kombination von Aleksandar Stevanovic, Tom Trybull und Lennart Thy mit anschließender Hereingabe des Junioren-Nationalspielers, netzte Florian Nagel völlig verdient aus kurzer Distanz zum 1:1 ein (42.).
Im zweiten Spielabschnitt wurden die Bremer mit zunehmender Spielzeit immer stärker und beherrschten das Spielgeschehen deutlich. „Je länger das Spiel lief, desto besser wurden unsere Chancen", blickte Frank Bender zurück. Nach rund einer Stunde erspielten sich die Grün-Weißen fast alle paar Minuten richtig gute Möglichkeiten. Andreas Schön schlenzte einen Ball vom 16er Eck knapp am langen Pfosten vorbei (62.), ein wuchtiger Freistoß von Sandro Wagner, der in Oberhausen als Kapitän auflief, wurde noch abgefälscht und ging nur Zentimeter über die Latte (78.), ein Kopfball von Wagner konnte vom starken RWO-Keeper Michael Melka noch an den Pfosten gelenkt werden (84.), ein Schuss von Tom Trybull wurde ebenfalls von Melka noch um den Pfosten gelenkt (86.) und auch beim 20-Meter-Schuss von Florian Hartherz war bei Michael Melka Endstation (88.).
Somit blieb es letztendlich beim glücklichen Unentschieden aus RWO-Sicht. „Es ist erfreulich, dass wir uns so viele Chancen erspielt haben. Aber es ist auch ärgerlich, dass wir uns nicht belohnt haben", so das Fazit von Frank Bender, für den so ein couragierte Auftritt wie in Oberhausen nicht nur eine Ausnahme bleiben darf: „Das muss Woche für Woche zur Regel werden."
Norman Ibenthal
Rot-Weiß Oberhausen: Melka - Pappas, Schiller, Willers, Duran - Reichert, Klinger (72. Göcer) - Schliesing (65. Brown Forbes), Terranova - Ellmann (65. Torunarigha), Kullmann
Werder Bremen: Düker - Aleksandar Stevanovic, Hahn, Schoppenhauer, Hartherz - Grashoff, Trybull, Nagel, Schön (78. Füllkrug) - Thy (69. Wegner), Wagner
Tore: 1:0 Willers (19.), 1:1 Nagel (42.)
Gelbe Karten: Duran, Schliesing, Willers (alle Oberhausen) - Grashoff (Werder)
Schiedsrichter: Thorben Siewer (Drolshagen)
Niederrheinstadion: 2.646 Zuschauer