WERDER.DE: Du sagst es selbst, es gab nie den perfekten Zeitpunkt. Ursprünglich wolltest du einen Song texten, wenn Werder einen Titel holt?
Jan Delay: „Ich habe immer gesagt, ich mache das, wenn wir einen Europa-League-Platz holen. Schließlich waren wir einfach erfolgsverwöhnt durch sieben Jahre Champions League. Allerdings sind meine Songs immer bekannter geworden und die Leute haben etwas für Werder gefordert, als sie erfahren haben, dass ich Werder-Fan bin. Parallel ging es mit Werder leider sportlich nicht wieder bergauf."
WERDER.DE: Es ist auch sicher nicht so einfach, einen Song zu machen...
Jan Delay: "Nein, das ist tierisch viel Arbeit. Ich muss mich hinsetzten, Songs schreiben, komponieren, mich mit der Band treffen und weiter komponieren. Anschließend wird alles aufgenommen und produziert, ein Video gedreht und noch vieles mehr. Hier und da habe ich auch nochmal andere Dinge zu tun (lacht). Ich bin Musiker und Vater, da ist es nicht so einfach zwischendrin einen Song für Werder aus dem Ärmel zu schütteln. Dieser Song ist eine Herzensangelegenheit und nichts für eine einzelne Tour oder meinen Lebensunterhalt. Das und die Tatsche, dass es beim Klub nicht so lief, waren keine gute Motivation, um direkt einen Song zu produzieren. Deshalb habe ich immer gewartet und geschaut, bis es wieder gut läuft. Im letzten Jahr kam alles zusammen, da hat alles gepasst.“
WERDER.DE: Gehen wir einen Schritt zurück. Wie ist die Idee damals entstanden?
Jan Delay: „Ich habe schon immer Werder-Lines in meinen Texten verarbeitet. Ich bin seit Ewigkeiten Fan und irgendwann wissen das auch alle. Deshalb wollte ich einen Song machen. Ganz einfach.“
WERDER.DE: Worum geht es in dem Song?
Jan Delay: „Um Werder Bremen (lacht). Es war mir wichtig, die Botschaft zu vermitteln, dass Werder etwas Besonders ist und das ist Jan Delay eben auch. Sowohl über Rapper als auch über Fußballern herrscht oft das Vorurteil, etwas stumpf zu sein. Das ist okay, ich verstehe das. Bei Jan Delay und Werder Bremen geht es tiefer. Da geht es um eine gewisse Haltung, um Herz und Humor. Und um schlechtes Wetter (lacht). Wir sind Hanseaten, wir sind halt einfach andere Menschen. Das kann ich durchaus auch als Hamburger sagen. All das wollte ich irgendwie in dem Track verankert wissen. Es soll sich herauskristallisieren, warum ich wie viele andere auch Fan von Werder Bremen bin. Ich wollte keinen stumpfen Fußballsong machen, das kann ich gar nicht. Ich habe versucht, meine Interpretation von einer Stadion-Ballade zu komponieren. Ich bin ins Weser-Stadion gegangen und habe gefragt, ob die Menschen lieber was Modernes mit Rap und Beats haben möchten oder halt lieber eine Stadion-Ballade. Die Fans wollten lieber eine Stadion-Ballade.“