Vor allem in der Hintermannschaft plagen den SV Werder aber einige Sorgen. Mit den Ausfällen von Manuel Friedrich (Kreuzbandriss), Frank Baumann (Gesichtsverletzung) und Mladen Krstajic (Gelb-Rot-Sperre) fehlen gleich drei Innenverteidiger. Dass er auf den Jugoslawen verzichten muss, trieb Thomas Schaaf auch am Freitag noch die Zornesröte ins Gesicht: "Sperren nach Gelben Karten verfallen nach der Saison, Rotsperren sind längst abgelaufen. Nur die Gelb-Rot-Sperre wird mit in die neue Saison genommen. Man sollte dies schleunigst ändern", forderte der Coach. Doch zunächst muss sich Schaaf Gedanken über eine neue Abwehrformation machen. Routinier Frank Verlaat kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. "Frank ist natürlich gesetzt. Er ist mit seiner Erfahrung sehr wichtig für uns", betonte Schaaf und nimmt den Holländer in die Pflicht: "Als Vize-Kapitän muss er jetzt Akzente setzen und unsere junge Mannschaft führen." Gut möglich, dass neben den Defensiv-Varianten mit Paul Stalteri oder Victor Skripnik auch der Bundesliga erfahrene Amateur-Kapitän Björn Schierenbeck im zentralen defensiven Bereich zum Einsatz kommt.
Konkurrenzkampf im Werder-Mittelfeld
Im Gegensatz zur Abwehr stellt sich die Personalsituation im Mittelfeld sehr viel erfreulicher dar. "Im Mittelfeld haben wir zahlreiche Varianten", freut sich Thomas Schaaf. "Der Konkurrenzkampf wirkt sich sehr positiv auf die Leistung der einzelnen Spieler aus." Im Training können sich die potenziellen Kandidaten noch bis Samstag für die Startelf empfehlen. Erst am Spieltag will der Cheftrainer endgültig seine Formation bekanntgeben. Dennoch: Im Angriff spricht vieles für ein Trio. Neben Ailton dürfen sich zwei Neuzugänge Hoffnungen auf einen Einsatz machen. Markus Daun will den starken Eindruck aus der Vorbereitung bestätigen und in seinem vierten Bundesliga-Spiel den ersten Treffer erzielen. Der Grieche Angelos Charisteas (Schaaf: "Er hat sich inzwischen den Trainings-Belastungen angepasst.") hofft auf seine Bundesliga-Premiere.
Schaaf warnt vor Wichniarek
Volle Konzentration auf die eigene Leistungsstärke – das ist die Devise von Thomas Schaaf. Doch einen kurzen Blick auf den Gegner genehmigt sich auch der Coach. "Auf Artur Wichniarek müssen wir höllisch aufpassen. Er ist im Angriff sicher gesetzt", weiß Schaaf, der neben dem Polen mit einem Ex-Werderaner rechnet. "Gut möglich, dass Rade Bogdanovic zum Einsatz kommt und hinter den Spitzen der Albaner Fatmir Vata für Wirbel sorgen soll."
Wie der SV Werder ist auch Arminia Bielefeld nicht frei von Verletzungssorgen. Trainer Benno Möhlmann muss mit den beiden Stürmern Dirk van der Ven (Mittelhandbruch beim Rasenmähen!) und Ilja Aracic (Reha nach Knie-OP), Verteidiger Marcio Borges (Mittelfußbruch) sowie Michael Sternkopf (Aufbautraining) einige Stammkräfte ersetzen.
Für Spannung ist auf jeden Fall gesorgt beim Duell Aufsteiger gegen UEFA-Cup-Teilnehmer. Thomas Schaaf bringt die Stimmung vor dem Bundesliga-Auftakt auf den Punkt: "Wir wissen, dass wir sehr gut vorbereitet sind. Doch es ist immer wieder spannend was auf uns zukommt, wie die Mannschaft die Vorbereitung in der Bundesliga umsetzt. Daher ist das erste Spiel immer etwas Besonders, das Kribbeln ist noch etwas stärker als vor anderen Bundesligaspielen." Dieses Kribbeln hat auch die Werder-Fans längst erfasst. Es kann endlich losgehen...
Martin Lange
