Für Werder-Cheftrainer Thomas Schaaf ist die Konstellation vor dem 34. Spieltag der verdiente Lohn für die bisher gezeigten tollen Leistungen: "Wir freuen uns riesig, dass diese Situation zu Stande gekommen ist und uns auch im Meisterschaftskampf solch ein großer Stellenwert zukommt. Aber natürlich gucken wir am Samstag nur auf unser eigenes Ziel."
Um dieses zu erreichen, gibt Schaaf für sein Team die gleiche Devise aus, wie in den vergangenen Wochen: "Wir treten auch im Westfalenstadion an, um zu gewinnen. Dass wir dazu in der Lage sind, das hat der Sieg in Leverkusen gezeigt." Mit den Leistungen gegen die Spitzen-Teams der Liga haben sich die Grün-Weißen Respekt verschafft: "Man traut uns jetzt unheimlich viel zu", freut sich der Werder-Coach. Eine Tatsache, die auch Kapitän Frank Baumann Mut macht. Der Nationalspieler weiß: "Wenn wir die Leistung der vergangenen Spiele bringen, wird der Druck auf die Borussia sehr groß. Denn schließlich erwarten alle den Titel. Das kann sich auch negativ auswirken."
Schaaf warnt vor Borussen-Sturm
Doch auch für den SV Werder ist das Spiel der große Saison-Showdown. Für Thomas Schaaf ist daher klar: "Ich erwarte eine von beiden Mannschaften engagiert und verbissen geführte Partie, in der sowohl die Borussia als auch wir das Heil in der Offensive suchen werden." Gerade in der Offensive bietet der UEFA-Pokal-Finalist eine Klasse-Besetzung auf. Mit Amoroso, Ewerthon und Koller wartet auf die Werder-Abwehr jede Menge Arbeit. Und auch im eigenen Spiel nach vorn hat Thomas Schaaf bei seiner Mannschaft noch Verbesserungsmöglichkeiten erkannt: "Wir müssen unsere Torchancen effektiver nutzen als in Leverkusen. Aber wenn’s genau so ausgeht, wäre ich sehr zufrieden."
Werders Devise: Lockerheit bewahren
Die Statistik spricht für die Grün-Weißen, die nur eines der letzten fünf Duelle beider Teams verloren. Und auch Torsten Frings erinnert sich gerne an das Hinspiel. Beim 1:1 im Weser-Stadion erzielte "Lutscher" den Treffer zur 1:0-Halbzeitführung. Der Brasilianer Ewerthon glich im zweiten Durchgang aus.
Gerade kurz vor Toreschluss dürfte jedoch vieles anders und die Statistik Makulatur sein. Sogar Thomas Schaaf kann nicht verhehlen: "Das Kribbeln ist jetzt schon da. Aber am Freitag und Samstag in der unmittelbaren Spielvorbereitung wird sich das natürlich noch steigern." Dennoch hat Werders Coach erkannt: "Wir haben uns in den vergangenen Wochen stets eine gewisse Lockerheit bewahrt." Diese soll auch in Dortmund weiterhelfen: Alle Konzentration gilt der Qualifikation für den UEFA-Cup. Auf das Spiel des 1. FC Kaiserslautern beim VfB Stuttgart schielen die Bremer nicht, wollen daher auch auf die am letzten Spieltag üblichen Hilfsmittel verzichten: "Wir brauchen keinen Knopf im Ohr. Wir haben es schließlich selbst in der Hand, unser Ziel zu erreichen."
Martin Lange