Sie würden den in der Saison 1988/89 vom FC Bayern, dessen damaliger Trainer – natürlich - Jupp Heynckes war, aufgebotenen Rekord einstellen. Wegbegleitendes Spalier und bunte Blumensträuße sind von Cheftrainer Thomas Schaaf und seinen Grün-Weißen jedoch nicht vorgesehen, sie sind viel mehr gewillt, dem Ganzen im letzten Augenblick Einhalt zu gebieten. „Eine schöne Aufgabe, sich zu beweisen. Unser Ziel ist klar und die Aufgabe ist Motivation genug“, bringt es der 48-Jährige präzise auf den Punkt. Heimspiel, Sieg und die nächste Stufe zurück nach oben zu erklimmen! Bis auf zwei Punkte rückte seine Mannschaft zuletzt wieder an den ersten europäischen Startplatz heran, den derzeit Borussia Dortmund innehält.
Auf Tabellenführer Bayer 04 sind es dann schon deren zwölf Zähler. Dass die Werkself von ganz oben grüßt, dafür hat auch Thomas Schaaf einige Argumente parat. „Sie treten als unheimlich kompakte Einheit auf, die auch individuell einiges aufzubieten hat“, lobt er. Schlicht und ergreifend „hat sie hervorragende Spiele geboten und steht nun zurecht dort.“ Jung, hochtalentiert, zu Großem fähig, diese Eigenschaften zeichneten Leverkusen schon vor Heynckes' Antritt aus. Doch der lang anhaltende Umbruch - nach einer begeisternden Ära ohne Krönung um die Jahrtausendwende herum - scheint in seine Endphase eingetreten zu sein. Michael Skibbe und Bruno Labbadia sorgten für Konturen, den gegenwärtig äußerst schnell voranschreitenden Feinschliff leistet Altmeister Heynckes in bislang perfektionistischer Manier.
Bayer ist gereift, aber auch reif genug für den Titel?