sucht demnach nicht nach Ersatz, sondern nach neuen Interpretationen. Aaron Hunt, Daniel Jensen und Mesut Özil kommen laut Trainer für diesen Auftrag in Frage, Spieler die "ihre kreativen Qualitäten, ihren Torabschluss einbringen" könnten. Aber Schaaf noch mal: "Wir sind damit in der Vorbereitung flexibel umgegangen und haben gute Ergebnisse, auch spielerisch, erzielen können." Klingt nicht, als würde sich da jemand Sorgen machen.
Das sind Werders fünf Prüfungen, man spürt: Es wird ernst. Logischerweise auch für die Gastgeber, die die Vorsaison als Fünfzehnte abschlossen. Ihre Vorbereitung lieferte unbefriedigendere Ergebnisse als die von Werder. Gegen Profiteams (Emden, Gladbach, AEK Athen, Rostock, Ahlen, Enschede) ging fast alles schief, außer kurioserweise gegen Trabzonspor (1:0). Die hatten ja Werder die einzige Testspiel-Niederlage zugefügt. Der Arminia-Kader wurde im Sommer reichlich verjüngt, Spieler wie Hain, Böhme, Gabriel und Zuma gingen, auch Eigler, Masmanidis und Langkamp. Nennenswerte Neuzugänge sind Verteidiger Nico Herzig (Aachen), Stürmer Berat Sadik (FC Lahti/Finnland), Defensivspieler Michael Lamey (Duisburg), Torwart Dennis Eilhoff (Koblenz) und Chris Katongo, 2-Millionen-Sturmhoffnung von Bröndby Kopenhagen.
Aber was sind schon Namen? Gerade in Bielefeld – diese Mannschaft ist stets zu Wundertüten-Spielen fähig. Wie gut sich Werders Team dagegen wappnet, "hängt davon ab, wie aktiv wir sind", sagt Thomas Schaaf. Es ist die ultimative Forderung: Mannschaft, beweise dich!
von Enrico Bach