das ist ein Grund. Ein Blick auf die Tabelle verrät die anderen Gründe: Die Gegentore – 35 bedeuten neun mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Die Tore – 32, das sind neun weniger als vor einem Jahr. Die Unentschieden – in der Meistersaison nahm der VfB sieben Mal einen Punkt mit, diese Rationalität fehlt heuer total, seit dem 2:2 am 1. Spieltag gegen Schalke gilt Hop oder Top, was auch schon zehn Saisonniederlagen mit sich bringt (Werder: fünf). Vor allem in fremden Stadien geht für das zweitbeste Auswärtsteam des Vorjahres nicht viel, dort holte es erst neun Punkte. Dafür, Achtung Werder, ist Stuttgart viertbeste Heimmannschaft der Liga. Und, ein letzter Grund noch: Stuttgart ist sehr abhängig von Nationalstürmer Mario Gomez. Hinter ihm als bestem Torschützen mit elf Treffern folgen erst Cacau und Thomas Hitzelsperger mit je vier Toren.
Die Personallage hat sich am Neckar zuletzt deutlich entspannt. Vor Werders Gastspiel fehlt nur Sami Khedira (Pferdekuss) und hinter Abwehrchef Fernando Meira steht ein Fragezeichen wegen Adduktorenproblemen. Großartige Vorteile sieht Cheftrainer Armin Veh angesichts der anderthalb Wochen Regeneration seiner Mannen im Vergleich zu Werders 40 Stunden übrigens nicht: "Es ist weniger ein physisches, mehr ein mentales Problem, zweimal innerhalb kurzer Zeit spielen zu müssen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Mannschaften, die nach kurzer Zeit wieder ran mussten, topfit waren." Kann man so sehen oder auch so wie Veh gleich danach: "Normalerweise ist sowas aber kein Vorteil." Wie in Frankfurt würde Werder gern die erste Variante unter Beweis stellen – und diesmal auch dafür belohnt werden.
von Enrico Bach