Mit der Mannschaft von Giovanni Trapattoni erwartet die Grün-Weißen ein Konkurrent um die internationalen Plätze, der jedoch nicht optimal aus den Startlöchern gekommen ist. Mit bisher einem Punkt aus zwei Spielen (1:1 beim MSV Duisburg, 2:3 gegen den 1. FC Köln) liegt Stuttgart in der Tabelle zur Zeit auf Rang elf. In der ersten Runde des DFB-Pokals kamen die Schwaben beim 4:3 nach Verlängerung gegen den Regionalligisten TSG Hoffenheim mit einem "blauen Auge" davon. Gegen Werder will der neue Coach Giovanni Trapattoni ausgerechnet mit "Bremer Mentalität" zum ersten Bundesligasieg kommen. "Ich habe das Spiel der Bremer gegen Basel gesehen. Diese Mannschaft wollte gewinnen. Das wurde ganz deutlich. So müssen wir auch auftreten", erklärt der 66-jährige Italiener. Trotz der Querelen um den zuletzt nicht eingesetzten Kaptiän Zvonimir Soldo und einiger Verletzungssorgen fordert Trapattoni: "Jeder muss Verantwortung übernehmen. Ich will keine Alibis." Mit dem Serben Danijel Ljuboja hat der VfB am Donnerstag noch einen neuen Stürmer geholt, der vom französischen Erstligisten Paris St. Germain vorerst für ein Jahr ausgeliehen wurde.
Neuer Stürmer und Verletzungssorgen beim VfB Stuttgart
Ob Ljuboja gegen Werder schon im VfB-Kader stehen wird, hängt davon ab, wie schnell die nötigen Formalitäten geklärt sind. Fest steht aber bereits, dass Giovanni Trapattoni mit Bierofka (Knöchelbruch), Streller (Außenbandanriss im rechten Knie), Carevic (Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel), Elson (Knochenmarksödem im Knie), Delpierre (Bänderriss im Sprunggelenk) und Cacau (Rot-Sperre) gleich sechs Spieler ersetzen muss. Dagegen kann Thomas Schaaf mit Ausnahme des langzeitverletzten Tim Wiese (Kreuzbandriss) und Nachwuchstalent Marco Stier (Nasenbeinbruch) voraussichtlich aus dem Vollen schöpfen. Werders Cheftrainer hat trotz ihrer derzeitigen Probleme großen Respekt vor den Stuttgartern: "Es wird eine schwere Kiste. Der VfB verfügt über eine sehr kompakte Mannschaft mit sehr guten Einzelspielern." Dabei denkt Schaaf vor allem an die beiden dänischen Neuzugänge Jesper Grönkjaer und Jon Dahl Tomasson. "Mit Grönkjaer haben sie einen schnellen Außen dazugewonnen und mit Tomasson einen sehr beweglichen Stürmer geholt, der ein Näschen für Tore hat", so Schaaf. Der 44-Jährige erwartet, dass die "Stuttgarter nicht nur hinten drin stehen, aber aus einer sicheren Abwehr heraus agieren werden."
Vranjes und Magnin treffen auf alte Bekannte
Übrigens: Für zwei Akteure wird es am Samstag ein Wiedersehen mit alten Bekannten geben. Der Ex-Werderaner Ludovic Magnin kehrt ins Weser-Stadion zurück, der Neu-Werderaner Jurica Vranjes trifft auf seine ehemaligen Mannschaftskollegen. Der Kroate hegt dabei jedoch keine besonderen Gefühle, sondern formuliert sein Ziel für die Begegnung nüchtern und klar: "Wir sind besser als Stuttgart und wollen die drei Punkte in Bremen behalten." Damit würden die Werderaner nicht nur eine Revanche für die letzten beiden Heimspielniederlagen gegen die Schwaben nehmen, sondern mit neun Punkten aus drei Spielen auch den besten Bundesligastart aller Zeiten feiern.
von Kevin Kohues