Dass die Mannschaft von Trainer Michael Frontzeck aus der eigenen Abwehr heraus fix umschalten kann, deutete sich erstmals in der 20. Minute an. Artur Wichniarek schickte den über die Außenbahn gestarteten Rechtsverteidiger Michael Lamey weit bis in Werders Hälfte, Lamey zog aus spitzem Winkel beherzt ab, doch Tim Wiese musste nicht eingreifen. Der am langen Pfosten allein gelassene Wichniarek winkte vergeblich nach einem Querspiel.
Arminia wurde frecher in der Offensive. Erneut klaffte eine Riesenlücke auf Werders linker Seite, Lamey konnte nun in aller Ruhe etwas genauer zielen als zuvor und der aus dem Rückraum gestartete Thorben Marx rutschte in die Eingabe zur überraschenden Führung (24.). Ein Weckruf zur richtigen Zeit? Eher ein unerwarteter Schock. Teilweise zu einfache Ballverluste prägten das Bremer Spiel, klappten dagegen die Spielzeuge, fehlte im Strafraum dann das letzte Zehntel, um Keeper Dennis Eilhoff in Nöte zu bringen; so bei Rosenberg (26.) oder Vranjes (36.). Den ersten richtigen Schuss auf das gegnerische Gehäuse gab Mesut Özil in der 38.Minute ab. Wäre Arminia in zwei weiteren Situationen nicht so sorglos mit Kontern umgegangen, hätten sich die Hausherren nicht über ein weiteres Gegentor beschweren können.
Almeidas brachiale Erlösung, Wichniareks Eiseskälte
Kurz vor dem Halbzeitpfiff spritzte dann Rosenberg in einen Befreiungsversuch Lameys, Eilfhoff warf sich dazwischen, glitt jedoch in Curling-Manier mit Ball im Arm aus dem Strafraum. Den fälligen indirekten Freistoss nutzte Hugo Almeida gewohnt brachial zum erlösenden Ausrufezeichen. Endlich der Ausgleich zum bestmöglichen Zeitpunkt (44.).
Aber eiskalt war Arminia sofort nach der Pause entscheidend zur Stelle. Torsten Frings verlor den Ball im Aufbau an Chris Katongo, der entsandte Artur Wichniarek, frei vor Wiese behielt der Angreifer im Strafraum die Nerven und traf zum größtmöglich unpassenden Zeitpunkt (49.). Werders Torwart war nie wirklich gefordert und trotzdem bei zwei plötzlichen Kontern einfach machtlos.