Doch die Werderaner brauchten nur wenige Minuten, um den Vorwärtsgang wiederzufinden. Und plötzlich war auch die Chance zum Ausgleich da: Torsten Frings prüfte Fernandez aus der Distanz, der Südafrikaner konnte den abgefälschten Schuss nicht festhalten. Stattdessen fiel der Ball vor die Füße von Markus Rosenberg, der aus drei Metern zunächst an Fernandez scheiterte und dann den erneuten Abpraller aus spitzem Winkel am langen Eck vorbei schlenzte (25.) – eine Szene zum Haareraufen. Sechs Minuten später war es erneut Rosenberg, der nach einer Ecke von Diego das 1:1 hätte erzielen müssen. Diesmal klärte Daniel Halfar den Kopfball des Schweden auf der Linie.
Doppelwechsel im Bremer Sturm
Trotz gefühlten 80 Prozent Ballbesitz und inzwischen drei besten Möglichkeiten lief Werder weiter einem Rückstand hinterher. Und der wäre acht Minuten vor der Pause fast noch größer geworden, wenn Tim Wiese nicht zwei Mal glänzend pariert hätte – zunächst gegen Kirch und anschließend gegen Radim Kucera. Dann war Halbzeit – Zeit zu handeln für Thomas Schaaf. Werders Cheftrainer tauschte seine beiden Stürmer aus, brachte Ivan Klasnic und Boubacar Sanogo für die enttäuschenden Rosenberg und Hugo Almeida. Auch sein Gegenüber Michael Frontzeck wechselte, ersetzte den gelb-rot-gefährdeten Verteidiger Markus Schuler durch Petr Gabriel.
Auf das Spiel blieben die Wechsel zunächst ohne Einfluss. Es dauerte zehn Minuten, ehe sich die stets bemühten, aber im Spielaufbau ungewohnt fehlerhaften Werderaner die nächste Chance erspielten. Nach Vorlage von Diego zog Frings aus spitzem Winkel ab, Fernandez klärte zur Ecke. Auch der anschließende Kopfball von Naldo stellte den Torwart der Arminen vor keinerlei Probleme. Insgesamt bot sich den 25.800 Zuschauern in der Schüco-Arena ein ähnliches Bild wie im ersten Durchgang. Die Bielefelder überzeugten vor allem durch ihre Kampf- und Laufstärke, lauerten auf Konter, blieben in der Offensive aber meist harmlos. Die Harmlosigkeit traf über weite Strecken auch auf Werder zu, das sich im Spielaufbau oft planlos zeigte und zu viele Bälle verlor.
Diegos Ausgleich – und dann nichts mehr