Werder erwischte vor 48.627 Zuschauern in der ausverkauften AWD-Arena den besseren Start und zog sein gewohnt attraktives Direktspiel auf, tat sich aber gegen die tief stehenden Hannoveraner schwer. Es dauerte zwölf Minuten, ehe sich die Bremer die erste größere Torchance erspielen konnte. Nach einem schnellen Angriff über Owomoyela und dessen Pass von der rechten Seite zielte der mitgelaufene Nelson Valdez am kurzen Pfosten jedoch knapp vorbei. Der Paraguayer war in der ersten Hälfte der auffälligste Werder-Akteur und hatte sechs Minuten später erneut die Führung auf dem Fuß. Christian Schulz flankte nach einem dynamischen Vorstoß über die linke Seite nach innen und fand Valdez, der vor Mertesacker an den Ball kam, aber nur den linken Pfosten traf.
Der Tabellenelfte aus Hannover, der ohne Abwehrroutinier Michael Tarnat (Muskelfaserriss) auskommen musste, beschränkte sich weitgehend darauf, „hinten dicht“ zu halten. In der Vorwärtsbewegung sprangen vor der Pause lediglich ein eher harmloser Schuss von Thomas Brdaric (28.) und ein nicht gegebener Treffer von Christoph Dabrowski (35.), der sich bei einem Kopfball im Fünfmeterraum bei Andi Reinke aufgestützt hatte, heraus. Für die Grün-Weißen war durch Nelson Valdez noch ein drittes Mal die Führung zum Greifen nah, doch nach Vorlage des starken Patrick Owomoyela verfehlte der Kopfball des 21-Jährigen aus fünf Metern das Tor von 96-Schlussmann Robert Enke ein weiteres Mal (44.).
Nach dem Pausentee gelang es den Gastgebern erstmals, die Werderaner unter Druck zu setzen – allerdings ohne Konsequenzen. Zunächst präsentierte sich Andi Reinke bei einem Vinicius-Kopfball nach Yankov-Freistoß auf dem Posten (47.), fünf Minuten später lief Brdaric nach einem Traumpass von Jiri Stajner allein auf den Werder-Keeper zu, doch sein Lupfer landete als sichere Beute in den Armen von Reinke.
Klose trifft nur den Innenpfosten
Die Bremer sorgten in dieser Phase nur für wenig Entlastung - lediglich ein Distanzschuss von Torsten Frings strich aus 17 Metern knapp am Tor vorbei (53.). Nach einer guten Stunde reagierte Thomas Schaaf und brachte mit dem bisher besten Werder-Torjäger Miroslav Klose (für Valdez) und Daniel Jensen (für den angeschlagenen Micoud) zwei frische Kräfte. Zumindest die Einwechslung von Klose hätte sich eine Viertelstunde später fast noch ausgezahlt: Der Nationalstürmer hatte nach Steilpass von Ivan Klasnic die größte Chance des Spiels. Klose umkurvte zwar Torwart Robert Enke, wurde dadurch jedoch etwas zu weit nach rechts abgetrieben und traf aus spitzem Winkel nur den Innenpfosten anstelle des leeren Tores (78.).