Gäste-Keeper lässt Werder verzweifeln

Augen zu und durch: Fabian Ernst mit vollem Einsatz
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Erstes Unentschieden nach drei Heimsiegen in Folge: Gegen den FSV Mainz 05 kam der deutsche Meister Werder Bremen im Weser-Stadion trotz einer über weite Strecken engagierten Leistung nicht über ein torloses Remis hinaus. Die Grün-Weißen dominierten vor allem in der zweiten Hälfte das Geschehen und erarbeiteten sich gute Tormöglichkeiten, scheiterten aber entweder an der Latte oder am glänzend aufgelegten Gäste-Keeper Dimo Wache.

 

Im Vergleich zur 2:7-Niederlage gegen Olympique Lyon änderte Cheftrainer Thomas Schaaf seine Startelf auf vier Positionen: Davala, Fahrenhorst und Schulz ersetzten in der Viererkette den grippegeschwächten Pasanen sowie Stalteri und Schulz. Außerdem begann Tim Borowski für Miroslav Klose.

 

Beide Teams gingen mit viel Engagement in die Partie und suchten von Beginn an ihr Heil in der Offensive. Die erste gute Torgelegenheit erspielten sich die Gäste aus Mainz, die dabei allerdings von einem Fehler in der Bremer-Hintermannschaft profitierten. Ümit Davala vertändelte auf der rechten Seite weit in der eigenen Hälfte den Ball an Antonio da Silva, der auf und davon ging. Die präzise Hereingabe des Brasilianers wurde von Conor Casey weiter zu Michael Thurk geleitet, aber der Mainzer blieb im Abschluss zu ungenau und auch Casey verfehlte. Andi Reinke musste nicht mehr eingreifen (4.). Nur 120 Sekunden später setzten die Werderaner ein erstes Ausrufezeichen. Fabian Ernst setzte aus zentraler Position mit einem schönen Pass Ivan Klasnic in Szene. Den platzierten Linksschuss des Kroaten parierte Dimo Wache allerdings im Stile eines Spitzen-Torwarts (6.).

 

Valdez sorgt für viel Gefahr

 

In der Folgezeit schalteten beide Mannschaften zunächst einen Gang zurück und drosselten das Tempo. Werder wirkte teilweise leicht verunsichert und verzichtete gegen kompakt stehende Gäste auf das gewohnte Kombinationsspiel, man probierte es stattdessen immer wieder mit hohen Bällen. Mittelfeldregisseur Johan Micoud versuchte in dieser Phase des Spiels, Akzente zu setzen. Der finale Pass in die Spitze ließ aber noch auf sich warten. Mainz 05 reagierte abwartend, wenngleich die Truppe von Trainer Klopp durchaus auch ihre Bereitschaft zum Offensivspiel andeutete. In der 24. Minute war es Angreifer Conor Casey (nach Vorarbeit da Silva), der nach viel Leerlauf auf beiden Seiten mit einem Schussversuch von der rechten Seite erstmals wieder für Gefahr vor dem Tor der Bremer sorgte (24.). Der Ball landete allerdings gut vier Meter rechts am Gehäuse vorbei im Tor-Aus.

 

Nach gut einer halben Stunde begann dann die beste Phase von Werder. "Hauptschuldiger" daran war der sehr aktive Nelson Valdez, der an allen drei Chancen des Meisters bis zur Pause beteiligt war: zunächst blockte der Ex-Bremer Manuel Friedrich den Paraguayer in letzter Sekunde (33.). Wenig später fungierte der Stürmer als Vorbereiter der besten Bremer Gelegenheit, bei der Fabian Ernst mit einem Schlenzer über Wache hinweg nur den Querbalken anvisierte (35.). Und schließlich fehlte Valdez nach einem Sololauf an vier Mainzern vorbei die Kraft zum Abschluss (41.). So blieb es zur Pause beim für die Mainzer mittlerweile schmeichelhaften Unentschieden.

 

Werder ständig in der Vorwärtsbewegung

 

Nach dem Wechsel bot sich den Zuschauern das gleiche Bild: Werder machte da weiter, wo es vor dem Halbzeitpfiff aufgehört hatte und setzte den Gegner sofort wieder unter Druck. Wieder war es der nimmermüde Valdez, der die Führung auf dem Fuß hatte, aber sein trockener Schuss wurde von Dimo Wache an die Latte gelenkt (46.). Den anschließenden Micoud-Eckball köpfte Frank Fahrenhorst über den Querbalken. Nach gut einer Stunde musste Coach Thomas Schaaf verletzungsbedingt wechseln. Miro Klose ersetzte den mit muskulären Problemen im Hüftbereich ausscheidenden Nelson Valdez. Der Aufsteiger aus Mainz beschränkte sich in den zweiten 45 Minuten darauf, dass torlose Unentschieden mit aller Kraft und einer geballten Defensive über die Zeit zu bringen. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp brachte nach vorne kaum noch etwas konstruktives zu Stande. Ganz anders der deutsche Meister, der sich fast permanent in der Gäste-Hälfte befand und sich weitere hochkarätige Chancen herausarbeitete: Zunächst war es Ivan Klasnic, der nach toller Klose-Vorarbeit, erneut allein am glänzend disponierten Wache scheiterte (63.), kurze Zeit später zielte Fabian Ernst nach Micouds Flanke mit vollem Risiko volley rechts vorbei (65.), und auch der ebenfalls eingewechselte Aaron Hunt fand nach schöner Einzelleistung im Mainzer Kapitän seinen Meister (69.).

 

Klasnic hat Entscheidung auf dem Fu

 

In der Schlussphase stellte sich der Aufsteiger etwas besser auf das kombinationssichere Offensivspiel der Hausherren ein, störte Werder früher im Spielaufbau und ließ somit kaum noch nennenswerte Möglichkeiten der Bremer zu. Drei Minuten vor dem Ende wären die ständigen Bemühungen der Werderaner dann doch noch um ein Haar belohnt worden. Aber auch aus dem letzten "Privat-Duell" gegen Ivan Klasnic ging an diesem nasskalten Nachmittag im Weser-Stadion Goalie Dimo Wache als Sieger hervor.

 

Klaus Bellstedt

 

Werder Bremen: Reinke - Davala (46. Stalteri), Ismaël, Fahrenhorst (67. Hunt), Schulz - Borowski, F. Ernst, Baumann, Micoud - Valdez (59. Klose), Klasnic

 

FSV Mainz 05: Wache - Abel, M. Friedrich, Noveski, Weigelt - Babatz (90. Bodog), Balitsch, da Silva - F. Gerber, Thurk (66. Jovanovic) - Casey (80. Auer)

 

Gelbe Karten: Davala, Ismaël (beide Werder) - Balitsch, M. Friedrich, Jovanovic (alle FSV Mainz 05)

 

Schiedsrichter: Sippel (München)

Weser-Stadion: 39.301 Zuschauer

 

Torschüsse: 20 : 8

Ecken: 6 : 8

Flanken 12 : 7

Ballkontakte: 56% : 44%

Gewonnene Zweikämpfe: 52% : 48%

Fouls: 14 : 18

Abseits: 4 : 10 (alles aus Werder-Sicht)

 

Die meisten Torschüsse: Klasnic (Werder) 6 x – Casey, Thurk (beide FSV Mainz 05) je 2 x

 

Die meisten Torschussvorlagen: Micoud (Werder) 7 x – Wache, Weigelt, Abel, Gerber, Babatz, da Silva, Casey, Thurk (alle FSC Mainz 05) je 1 x

 

Die meisten Ballkontakte: Baumann (Werder) 82 x – da Silva (FSV Mainz 05) 70 x

 

Die Zweikampfstärksten: Schulz (Werder) 70 % - Noveski (FSV Mainz 05) 66 %.

 

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