Pflicht souverän erfüllt - Werder nach 3:0 mit allen Chancen

Werder jubelt weiter, auch in der Königsklasse ist die Mannschaft eine Nummer zu groß für seinen Gegner. Die Nummer 88 trug der unglückliche Levski-Keeper Michailov, der nur eine Halbzeit mitspielen durfte.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Im Stile einer europäischen Klassemannschaft hat sich Werder Bremen auch im zweiten Champions-League-Gruppenspiel gegen Levski Sofia klar durchgesetzt. Im Vasil-Levski-Stadion der bulgarischen Hauptstadt reichte den Bremern eine richtig starke Viertelstunde zu Ende der ersten Halbzeit, um den bulgarischen Meister mit 3:0 in die Schranken zu weisen. Drei Tore zwischen der 33. und 37. Minute brachten die Grün-Weißen deutlich in Führung. Nach der Pause sicherte der Bundesliga-Tabellenführer den Vorsprung und holte völlig verdient den ersten Auswärtssieg in der Champions League seit Dezember 2004. Mit sieben Punkten steht Werder nach dem 4. Spieltag auf Rang 2 der Gruppe A und kann den Duellen mit Chelsea und Barcelona optimistisch entgegen sehen.

Cheftrainer Thomas Schaaf schickte im bulgarischen Nationalstadion "Vasil Levski" die gleiche Elf ins Rennen, die am vergangenen Freitag in Mainz mit 6:1 gewonnen hatte. Sein Kollege Stanimir Stoilov musste dagegen unter anderem auf seinen etatmäßigen Keeper Georgi Petkov verzichten. Für ihn stand der 18-jährige Nikolai Michailov im Levski-Tor - er sollte eine Hauptrolle in diesem Spiel einnehmen.

Hochmotivierter Beginn der Bulgaren

Die Gastgeber, die in den bisherigen drei Spielen drei Niederlagen bei 1:10 Toren einstecken mussten, begannen die Partie hochmotiviert und sehr engagiert. Werder stellte sich aber schnell auf seine einsatzfreudigen Gegner ein und kam mit hübschen Kombinationen ins Spiel, lange fehlten aber Genauigkeit und Glück beim letzten Pass in die Spitze. Beispiel: In der 10. Spielminute befreite sich Werder mit starkem Kurzpassspiel aus der Bedrängnis, Klose schickte Frings auf der rechten Seite, dessen scharfe flache Eingabe allerdings im Rücken des zu flinken Hunt durch den Sechzehner zischte.

Nach dieser Szene hatten die Gäste das Spiel im Griff, ohne allerdings echte Gefahr auszustrahlen. Es dauerte bis zur 25. Minute, bis überhaupt wieder ein Raunen durchs Stadion ging. Richard Eromoigbe fasste sich aus 25 Metern ein Herz, Tim Wiese lenkte den Ball aber um den rechten Pfosten. Nach der anschließenden Ecke war der Lärm der 37.000 Fans noch lauter: Tomasic hatte im Strafraum deutlich mehr Platz als vorgesehen und köpfte völlig unbedrängt über das Tor, Glück für Werder.

Die Grün-Weißen deuteten die Zeichen richtig und machten nun ernst. Diego, mit ganz starker erster Halbzeit und unglaublicher Ballfertigkeit, bediente von links Vranjes, der sich in den Strafraum stehlen, aber den Ball mit links nicht aufs Tor bringen konnte – die beste Chance für Werder bis dato (28.). Nach diesen aufregenden Minuten schnaufte das Spiel durch, um Kraft zu sammeln für noch spektakulärere Szenen kurz darauf. Den Anfang machte Levski: Einen schnellen Konter über Frings schloss Sofias Verteidiger Lucio Wagner mit einem Rückpass auf das eigene Tor ab, Torwart Nikolai Michailov hatte alle Zeit, den Ball anzunehmen, ließ ihn jedoch über den Fuß und ins Tor trudeln – 1:0 für Werder in der 33. Minute!

Werder gnadenlos - drei Treffer binnen fünf Minuten

Levski nun geschockt und Werder gnadenlos, gleich die nächste Torszene führte zwei Minuten später zum 2:0: Eine Flanke von Aaron Hunt lenkte Michailov zur Ecke, die Torsten Frings genau auf dem Kopf von Frank Baumann platzierte. Der Kapitän köpfte ohne Mühe in den Winkel, sein 2. Champions-League-Tor überhaupt. Danach vergingen erneut nur 120 Sekunden bis Werder den Deckel auf dieses Spiel setzte. Jurica Vranjes legte den Ball vor dem Strafraum quer an die rechte Strafraumecke, wo Torsten Frings völlig freistehend abzog. Sein trockener, haltbarer Schuss schlug knapp neben dem linken Pfosten ein - Werder lag mit 3:0 in Front.

Das Tor-Stakkato konsternierte die Bulgaren. Ihre Versuche, sich frei zu spielen, erstickten im konsequenten Bremer System. Für Werder ergaben sich sogar noch zwei Chancen, das Ergebnis noch höher zu schrauben. Kurz vor der Pause scheiterte erst Hunt mit einem hoppelnden Rechtsschuss am diesmal aufmerksamen Michailov, den anschließenden Eckball köpfte er dann quer zu Klose, der ebenfalls per Kopf nur das Außennetz traf. Es blieb also beim 3:0 zur Pause.

Wenig los nach der Pause

Bis zum Schluss sollte sich daran nichts mehr ändern. Nur wenige Szenen aus Hälfte Zwei verdienen Erwähnung. Der bitter geschmähte Torwart Michailov blieb in der Kabine, für ihn kam Bozhidar Mitrev, bis dahin ohne Pflichtspiel für Levski, ins Spiel. Er wurde gleich tüchtig erschreckt, als Diego mit dem Gegner Doppelpass spielte und am Pfosten scheiterte (47.). Elf Minuten später setzte Yovov einen Kopfball aus fünf Metern auf Tim Wieses Kasten, wieder zehn Minuten danach musste der Bremer Keeper eingreifen und tat das großartig. Einen Kopfball von Bardon fischte er aus dem rechten unteren Toreck. Die letzte Chance im Spiel hatte für Werder der eingewechselte Ivan Klasnic, dessen abgefälschten Schuss aus 18 Metern Mitrev im Nachfassen festhielt.

Bitter für die Bremer: Frank Baumann sah Sekunden vor seiner Auswechslung eine unnötige Gelbe Karte. Da es seine dritte im Wettbewerb war, fehlt er im wichtigen Heimspiel gegen Chelsea. Toll für Werder: Mit dosiertem Aufwand hatte der deutsche Vizemeister das Spiel jederzeit im Griff und sicherte routiniert und überzeugend den 6. Pflichtspielsieg in Folge und damit den sicheren dritten Platz in der Gruppe. Doch mit dem will sich nun niemand mehr zufrieden geben. . .

von Enrico Bach

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