Jahres-Rückblick 2006: Die schönsten Siege

Ein Tänzchen für die Champions League: Die Werderaner ließen ihrer Freude nach dem Sieg in Hamburg freien Lauf.
Profis
Samstag, 23.12.2006 / 10:04 Uhr

Die Weihnachtsmäntel standen ihnen richtig gut. Mit prall gefüllten Säcken liefen die Werder-Profis nach dem letzten Spieltag des Jahres 2006 zum Publikum und verteilten Werder-Präsente. Eine schöne Geste, die eigentlich nicht nötig war, denn jeder mit einem grün-weißen Herzen, der in den letzten zwölf Monaten Spiele mit Werder-Beteiligung besucht hatte, wurde mit großer Wahrscheinlichkeit reichlich beschenkt. Alle anderen waren meist richtig bedient.

 

Die schönsten Werder-Siege sollen in diesem Rückblick zur Sprache kommen. Und bei diesem Stichwort hat man schnell die tollsten Bilder vor Augen.

 

Der wichtigste Sieg war sicher der der Derby-Triumph beim Hamburger SV im Mai 2006. Das 2:1 sicherte Werder die Vize-Meisterschaft und damit den direkten Startplatz in der Champions League und verdarb den Hamburgern die gut geplante Saisonende-Feier. In der Werder-Kabine herrschte danach meisterliche Stimmung. Wiese, Owomoyela, Borowski & Co. revanchierten sich in der AOL-Arena mit dem ausgelassenen Siegestanz, den die Hamburger Profis fünf Monate zuvor nach dem 1:1 im Bremer Weser-Stadion vorgeführt hatten. Im Spiel waren allerdings die Unterschiede nicht so groß wie bei den Feierlichkeiten. Aber die Werderaner hatten mit Klasnic und Klose zwei Angreifer, die eine überragende Saison mit jeweils einem Treffer krönten. Das reichte zum 2:1.

 

www.werder.de I Die schönsten Bilder vom Sieg gegen den Hamburger SV…

 

 

Den coolste Sieg des Jahres feierten die Bremer dagegen im heimischen Stadion. Ausgerechnet gegen den FC Bayern München. Der Titelverteidiger muss sich die Augen gerieben haben, als er merkte wie er im April von den Grün-Weißen abgezockt wurde. Bayern dominierte optisch, Werder wartete ab und schlug eiskalt zu. Schweinsteiger wurde zum Eigentor genötigt, Daniel Jensen und Tim Borowski machten souverän den Sack zu. Auch das Fachmagazin Kicker dachte an vertauschte Rollen und verkündete: "Bremen so wie sonst Bayern: eiskalt und clever. Die Münchner dominant, doch ohne Nutzen."

 

Die prestigeträchtigsten Siege fuhren die Bremer in der Champions League ein. Das 3:2 gegen Juventus Turin kann man da wohl mit dem 1:0 gegen den FC Chelsea gleichstellen. Werder ließ aufhorchen mit seiner selbstbewussten, offensiven und erfolgreichen Spielweise. Während im Herbst mit Chelsea eine der beiden weltbesten Mannschaften durch ein Treffer von Mertesacker ohne Punkte nach Hause geschickt wurde, überzeugten die Grün-Weißen mit einer leidenschaftlichen Aufholjagd gegen Juve, als sie in den letzten fünf Minuten aus einem 1:2 noch ein 3:2 erkämpften. Das Weser-Stadion stand in beiden Fällen Kopf.

 

www.werder.de I Werders Champions-League-Gegner Chelsea in Bildern…

 

 

Der kurioseste Sieg der Werder-Torfabrik entstand im März 2006 gegen Hannover 96. Es war wohl der kurioseste 5:0-Erfolg der Bundesliga-Geschichte. Werder-Coach Schaaf erinnerte sich: "Wir lagen zur Pause 2:0 vorn und wussten nicht warum. Die 96er dominierten die erste Halbzeit, hatten Chancen für mindestens drei bis vier Tore, die Tim Wiese aber mit viel Geschick verhindern konnte. Ab der 43. Minute nahm das Unheil für die Gäste seinen Lauf. Die Bremer Tor-Produzenten lieferten Angriff für Angriff, bis die Kugel im Tornetz lag. Schon in der 53. Minute stand es 4:0 durch Micoud, Klose und einen Valdez-Doppelpack. Sein drittes Tor in der 81. Minute setzte dem Spiel die Krone auf.

 

Der Wohlfühl-Sieg des Jahres kam am vorletzten Spieltag der vergangenen Saison zustande. Werder verputzte den schon abgestiegenen 1. FC Köln mit 6:0. Das Spiel war so spannend, das man sich in Ruhe zurücklehnen und eine Bratwurst essen konnte. Wer die Hände dafür nicht brauchte, drückte den zeitgleich spielenden Berlinern die Daumen, die mit einem Sieg gegen den HSV noch Werders Endspielträume wahr machen konnten. Hertha siegte mit 4:2 und brachte Werder wieder ins Spiel um die Vize-Meisterschaft. Die drei Doppel-Torschützen gegen Köln Klose, Klasnic und Borowski sammelten soviel Selbstvertrauen, dass sie eine Woche später in Hamburg fast alle nochmal nachlegten. Klose traf, Klasnic traf, Borowski scheiterte nur knapp mit einem Elfmeter.

 

Die Rekord-Siege des Jahres. Wenn Spiele familiäre Beziehungen hätten, dann müsste man die Auswärts-Siege in Bochum, Mainz und Frankfurt als dreieiige Drillinge bezeichnen. Alle gehörten zur Familie der Sechs-Tore-Siege und wurden so schnell hintereinander geboren, dass Werder damit alle Rekorde brach. Innerhalb von nur zwei Monaten drei mal mit sechs Toren auswärts zu gewinnen, hat noch nie ein Team erreicht. Kurios: Mainz probierte es mit mutigem Offensiv-Spiel gegen Werder, Frankfurt wollte daraus lernen und stellte sich dicht gestaffelt hinten rein. Klose, Hunt, Naldo und Co. war es egal.

 

www.werder.de I Mit einem 6:2 in Frankfurt holte sich Werder die Jahresmeisterschaft und den dritten Sixpack der Hinrunde…

 

von Michael Rudolph

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