Die Weihnachtsmeister 2006 brauchen die Pause

Werders Fußball-Weihnachtsmänner dankten den Fans nach der Sicherung des Herbstmeistertitels.
Profis
Sonntag, 17.12.2006 / 23:52 Uhr

Direkt mit dem Schlusspfiff wurden aus den Werder-Profis gut gelaunte Weihnachtsmänner. Klose, Naldo & Co. streiften sich rote Mäntel über und gingen mit prall gefüllten Säcken auf ihre Ehrenrunde im Weser-Stadion. Spezielle Schals und die offiziellen "Weihnachtsmeister 2006"-Shirts flogen als großes Dankeschön ins Publikum (ab sofort auch im Werder-Fanshop erhältlich). Ganz Werder war in Meisterlaune.

 

Die Grün-Weißen beendeten nach dem 2:1 gegen den VfL Wolfsburg die Hinrunde als Tabellenführer. "Ein gutes Omen! Wie ich gerade gehört habe, hat der Herbstmeister der letzten drei Jahre auch am Ende immer den Titel geholt", freute sich Christian Schulz, der die Tabelle im anstehenden Urlaub immer in Reichweite haben wird: "Da kann man doch immer mal draufschauen in den kommenden Tagen. Außerdem ist es zugleich eine Verpflichtung, den Rückrunden-Start nicht zu verschlafen, denn wir wollen auf Platz eins bleiben."

 

Den Blick auf die Tabelle verbanden auch die anderen Werder-Profis gleichzeitig mit einer Rück- und einer Vorschau. Miroslav Klose, der mit zehn Treffern auch der beste Torjäger der Hinrunde wurde, sagte: "Man muss den Hut ziehen vor dieser Mannschaft. Wir wollten oben stehen. Das haben wir heute geschafft. Hoffentlich wird das nach der Rückrunde auch so sein. Für das kommende Jahr wünsche ich mir vor allem, dass alle aus der Mannschaft gesund bleiben." Siegtorschütze Naldo äußerte sich so: "Wenn ich in den nächsten Tagen in Ruhe zurück blicke, dann werde ich sehen, welche fantastische Arbeit wir geleistet haben. Wir haben fast alle unsere Ziele in diesem Jahr erreicht. Aber ich blicke auch nach vorn und hoffe, dass es so weiter geht."

 

Eine große Feier gab es am Sonntagabend allerdings nicht mehr, der Urlaubsstart für die Profis, aber auch die nüchterne Bewertung des Herbstmeister-Titels sorgten dafür. Nationalspieler Torsten Frings brachte es auf den Punkt: "Nein, es gibt nichts zu feiern. Es ist schön, oben zu stehen, aber wir sind nur Herbstmeister. Der Titel bringt uns genau so wenig wie die punktbeste Mannschaft 2006 zu sein. Fakt ist, dass im Sommer die Bayern die Schale geholt haben. Aber diesmal sind wir dran. Wenn wir in der Rückrunde unsere Leistung bringen, kann uns niemand stoppen. Dafür werden wir uns in Ruhe vorbereiten. Aber jetzt gehe ich einfach nur nach Hause und mache Urlaub."

 

Vor allem Werders sportliche Leitung gönnt den Spielern die Ruhe über die Festtage. Cheftrainer Thomas Schaaf dazu: "Alle bekommen jetzt die Pause und brauchen sie auch. Es war ein langes und gutes Jahr für Werder." In diesem Zusammenhang appellierte der Bremer Coach an alle Fußball-Verantwortlichen, konkret über eine Veränderung im Terminkalender nachzudenken. "Wir muten den Spielern einiges zu. Auf lange Sicht schaden wir damit dem Produkt Fußball. Unsere Nationalspieler hatten jetzt drei Jahre lang ununterbrochen volles Programm ohne richtige Vorbereitung. So kann es nicht weitergehen. Ich spreche das bewusst an, weil wir jetzt oben stehen, damit es nicht heißt, wir würden nur Niederlagen bejammern." Was in seiner Macht steht, hat Schaaf bereits auf den Weg gebracht: Er verordnete Regeneration pur. "Ab sofort hat die Mannschaft frei. Wir starten am 4. Januar wieder ins Training und werden dann alle aufbauen, um in der Rückrunde wieder frisch und munter zu sein."

 

Die anstehende Winterpause hat auch für Klaus Allofs besondere Bedeutung für den Sturm auf den Meistertitel. "Gegen Wolfsburg hat man schon gemerkt, dass am Ende zwar der Kopf willig war, aber die Beine nicht mehr so wollten. Deswegen ist es in Ordnung, dass die kommenden Wochen keine Spiele stattfinden. Ab Januar werden wir uns dann endlich alle gemeinsam auf eine Halbserie vorbereiten. Das ist ja der große Vorteil der Winter-Vorbereitung. Anders als im Sommer sind diesmal von Beginn an alle dabei."

 

Der Werder-Geschäftsführer traut den Grün-Weißen demnach eine starkes Frühjahr zu: "Wir sind schon mit unserer Hinserien-Bilanz zufrieden. Die Meisterambitionen, die wir immer formuliert haben, konnten wir bestätigen. Wir haben uns durchgesetzt, das ist ein Zeichen. Solche Siege wie gegen Wolfsburg sind auch kleine Stiche für die Konkurrenz. Aber wir wissen auch, dass alles sehr knapp ist. Die anderen sind uns auf den Fersen. Es ist kein Vergleich zu unserer letzten Meister-Saison, als wir schon zur Halbzeit vier Punkte Vorsprung hatten." Allofs weiter: "Trotzdem werden wir die Tabelle jetzt ein paar Wochen genießen, und freuen uns dann auf die Rückrunde."

 

von Michael Rudolph und Enrico Bach

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