Werder steht auf Poa Pratensis und Lolium Perene

Modernste Technik: Diese moderne Rasen-Maschine gibt es nur dreimal in Europa.
Profis
Donnerstag, 07.12.2006 / 17:34 Uhr

Poa Pratensis und Lolium Perene werden sich ab sofort den Belastungen im Weser-Stadion stellen. Den beiden eilt großes Lob voraus: Sie sind belastbar, trittfest, wachsen nicht so schnell und brauchen relativ wenig Wasser, sagen die Experten und halten sie für die Besten für ihre Aufgabe. Besonders hilfreich: Sie können überall eingesetzt werden, im gegnerischen Strafraum, auf den Außenpositionen, aber auch vor dem eigenen Tor. "Und sie gehören zu den offiziell zugelassenen Typen für Fußballplätze", betont Andre Kastigen, der nicht etwa über zwei thailändische Sturmtalente spricht, sondern über die beiden Rasensorten, die von seiner Firma Heiler Sportplatzbau in einer besonderen Mischung seit vergangenen Dienstag im Weser-Stadion verlegt werden.

 

"Wenn man es ganz genau nimmt, beinhaltet die Mischung 60 Prozent Poa Pratensis und 40 Prozent Lolium Perene", so Kastigen, der die Arbeit der zehn Mitarbeiter koordiniert, die in vier Tagen den alten Stadionrasen abtragen und den neuen aufbringen. Ein ehrgeiziges Projekt in so kurzer Zeit. Für die Bielefelder Firma jedoch Routine: "Wir haben das schon oft durchgezogen, reisen praktisch fast

pausenlos von Ort zu Ort." Letzte Woche wurden die Torräume in Bielefeld erneuert, nach der Aufgabe im Weser-Stadion wird nächste Woche der Rasen der Volkswagen-Arena in Wolfsburg komplett ausgetauscht.

 

"Gerade jetzt haben wir Hochsaison in den Bundesliga-Stadien. Der Rasen ist überall kaputt. Zum Einen hat er einen Herbst mit vielen Spielen und großer Belastung hinter sich. Zum Anderen war es ein besonders feuchter und warmer Herbst. Das ist kein Rasenwetter, da entstehen oft Krankheiten", so Kastigen, der auch auf die geringen Überlebenschancen der Grünflächen hinweist: "Das Weser-Stadion ist eines der ganz wenigen Stadien, wo Rasen überhaupt eine Chance hat, dauerhaft zu bestehen. In den neuen Arenen ist man gezwungen, mindestens einmal im Jahr die Fläche neu zu verlegen." Bei Werder wurde zuletzt im Februar 2003 der Rasen komplett getauscht und nach der Fledderei anlässlich der Meisterehrung 2004 stellenweise ausgebessert.

 

Die aktuelle Komplett-Sanierung des Rasens dauert noch bis zum späten Freitagabend. Bis dahin werden 366 Rasen-Rollen mit einer Breite von 1,20 Meter, einer Länge von 12 Metern und einem Gewicht von je einer Tonne auf das Spielfeld aufgebracht. Die Rollen wurden mit 20 LKW-Ladungen aus der Nähe von Aschaffenburg an die Weser transportiert, wo sie mit einer von nur drei in Europa existierenden Rasenverlegemaschinen verarbeitet werden. Cheftrainer Thomas Schaaf begutachtete am Donnerstagmittag die ersten Ergebnisse. Prüfend schritt er als einer der ersten Werderaner die Fläche ab. "Das war dringend nötig, der Rasen ließ zuletzt keinen guten Fußball mehr zu. Schon im Spiel gegen Hertha BSC war das Spielfeld grenzwertig." Nach der Neuauflage und einer kurzen Ruhepause für die Grünfläche sollten diese Probleme behoben sein. Zum Hinrunden-Finale am Sonntag, 17.12.2006, müssen Poa Pratensis und Lolium Perene erstmals ihre Stärken ausspielen.

 

von Michael Rudolph

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