Gründe dafür, dass sich Werder mit der Umsetzung der eigenen Vorgaben so schwer tat, konnten nach dem Ende der Partie noch nicht abschließend geklärt werden. Die Einsicht, eine ganz schwache erste Hälfte gespielt zu haben, war jedoch bei allen da. Per Mertesacker deutlich: "Der erste Durchgang war enttäuschend. Es lag heute an der eigenen Blödheit. Die ersten 20 Minuten waren nicht Champions-League-würdig. Wir wollten mehr Mut und Leidenschaft zeigen, haben das aber nicht geschafft." Tim Wiese ergänzte: "Wir waren nicht so wach, wie wir es sein wollten. Wir hätten in dieser Phase sogar noch mehr Gegentreffer kassieren können."
Doch mit der Unsicherheit der Werderaner war es in der zweiten Hälfte vorbei. "Zum Glück kam die Pause, in der wir noch einmal alles ansprechen konnten. Als wir dann rauskamen, waren wir richtig drin im Spiel", so Thomas Schaaf, der eine bessere Elf wieder aufs Feld schickte. Klaus Allofs fand dafür sogar lobende Worte: "Es ist nicht so leicht, nach der schweren Phase sich aufzubäumen, dagegen anzukämpfen. Aber wir haben das geschafft." Allofs hätte sich jedoch einen erfolgreicheren Abschluss des starken Werder-Spielabschnitts gewünscht. "Schade ist doch, dass wir Barcelona nicht einmal die Chance gegeben haben, nervös zu werden. Auch wenn es am Ende nur 1:2 ausgegangen wäre, hätte ich gern Barcelona doch wenigstens für ein paar Minuten noch ängstlich gesehen."
von Michael Rudolph und Enrico Bach