Allofs: 100.000 Fans können auch großen Druck ausüben

Vorfreude auf das Spiel in Barcelona: Geschäftsführer Klaus Allofs ist zuversichtlich für die Partie im Stadion Camp Nou.
Profis
Samstag, 02.12.2006 / 22:18 Uhr

Am Samstagabend begann bei Werder der Countdown bis zum Spiel beim FC Barcelona. Drei Tage vor dieser Champions-League-Partie stand Geschäftsführer Klaus Allofs zahlreichen Medienvertretern Rede und Antwort ...

Am Samstagabend begann bei Werder der Countdown für das Spiel beim FC Barcelona. Drei Tage vor dieser Champions-League-Partie stand Geschäftsführer Klaus Allofs zahlreichen Medienvertretern Rede und Antwort und sprach über die bisherige Vorrunde, den Druck auf die Mannschaft und seine Erwartungen. Werder.de hat die Höhepunkte notiert.

 

Herr Allofs, durch das Spiel des Jahres, die Partie beim FC Barcelona, wird es kaum Zeit geben, Ihren Geburtstag zu feiern. Ist das ein komisches Gefühl?

Nein, das ist doch normal, dass alle Augen auf diese Partie gerichtet sind. Es ist ein Endspiel. Wir haben die Chance, für eine Sensation zu sorgen und es wäre eine Sensation, wenn wir uns gegen den Titelverteidiger durchsetzen.

 

Für Werder Bremen wäre das ein unglaublicher sportlicher Erfolg, der weltweit für Aufmerksamkeit sorgen würde.

Ja, wenn wir uns dort durchsetzen, dann hat das nichts mit Zufall zu tun. Es sind in dieser Vorrunde keine glücklichen Dinge passiert, die uns begünstigt haben. Wir hätten es uns richtig verdient. Das kann man mal erwähnen.

 

Ist es da nicht schon fast ärgerlich, dass im Hinspiel dieser späte Ausgleichstreffer für Barcelona gefallen ist. Ohne ihn hätte Werder schon im Achtelfinale stehen können?

Damit beschäftigen wir uns nicht. Wir sind mehr als froh über die Situation, die wir uns vor dem letzten Spiel erarbeitet haben. In dieser Gruppe zehn Punkte geholt und dazu starke Spiele gegen Chelsea und Barcelona gezeigt zu haben, ist ein Erfolg, der uns viel Selbstvertrauen geben wird.

 

Dennoch geht Barcelona als großer Favorit ins Spiel?

Das ist richtig, aber es ist inzwischen auch nicht mehr so, dass wir mit feuchten Händen gegen sie antreten müssen. Unsere Mannschaft steht nicht zum ersten Mal vor so einer Situation. Trotz unseres jungen Teams haben wir viel Erfahrung. Alle haben schon mal in so einem Stadion gespielt. Viele haben an der Weltmeisterschaft oder anderen großen Turnieren teilgenommen.

 

Was erwartet Werder am Dienstag in Camp Nou?

Die Stimmung wird riesig sein. Die Zuschauer werden hinter ihrem Team stehen. Aber mit dieser Situation können wir auch spielen.

 

Was bedeutet das?

Dass davon auch ein gewaltiger Druck für den FC Barcelona ausgeht. Dort werden fast 100.000 Menschen sitzen, die nichts anderes erwarten, als dass der Titelverteidiger auf keinen Fall ausscheidet.

 

Aber auch Werder hat enormen Druck?

Aber einen sehr positiven. Es ist nicht so wie gegen den FC Basel in der Champions-League-Qualifikation vor zwei Jahren. Da hätten wir uns gegen einen Gegner, der von der Öffentlichkeit nicht richtig eingeschätzt wurde, richtig blamieren können. Damals hatten wir Druck, gegen den wir ankämpfen mussten. Aber auch das haben wir geschafft. Am Dienstag geht es nicht um Versagensängste, am Dienstag geht es darum das I-Tüpfelchen auf das bisher Erreichte zu setzen.

 

Für dieses I-Tüpfelchen scheint die Mannschaft bereit zu sein. In der Bundesliga konnte Werder zuletzt zwei deutliche Siege feiern.

Es ist immer gut, wenn man das letzte Bundesligaspiel vor so einer Aufgabe gewinnt. Das gibt Selbstvertrauen, das wir am Dienstag auch brauchen. Wir dürfen uns nicht hinten reinstellen. Wir müssen unsere Offensivkräfte ins Spiel bringen und mutig nach vorn agieren.

 

Der FC Barcelona hat beim Unentschieden gegen Levante am Samstagabend einige Spieler, darunter auch Ronaldinho geschont, bei Werder haben Spieler wie Miroslav Klose, Torsten Frings oder Diego durchgespielt. Warum hat man Ihnen keine Pause gegeben?

Jeder Trainer hat seine Art, das Team bestmöglich auf so ein Spiel vorzubereiten. Wir denken, dass es gut ist, wenn unsere Spieler im Rhythmus bleiben. Außerdem ist ein Spiel gegen Hertha BSC bei einem 3:1 nicht entschieden. Wir wollten aber unbedingt diese drei Punkte holen, weil wir den Titel anstreben. Da wäre es fahrlässig, Spieler herauszunehmen, die gerade gut drauf sind.

 

"Gut drauf" ist bei Miroslav Klose fast untertrieben. In den letzten vier Spielen schoss er sechs Tore. Wie ist das zu erklären, nachdem er trotz starker Leistungen zuvor nicht so erfolgreich war?

Warum ein Stürmer auch mal über einen gewissen Zeitraum nicht trifft, ist eine der Besonderheiten, die es im Fußball immer geben wird. Das ist nicht erklärbar. Sicher ist nur, dass solche Phasen vorüber gehen. Ich habe schon vor Wochen vorhergesagt, dass Miro bald wieder die Torschützenliste anführen wird. Heute hat er die Führung übernommen.

 

Zurück zu Ihrem Geburtstag, was gäbe es für ein schöneres Geschenk als die Qualifikation für das Achtelfinale?

(lacht) Das wäre schon toll, aber die Champions League zu gewinnen, wäre auch nicht schlecht.

 

notiert von Michael Rudolph

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