40 glanzvolle Minuten brauchte der neue Tabellenführer, um das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Den Anfang machte Diego mit dem verwandelten Handelfmeter in der 24. Minute. Dass er mit Miroslav Klose uneins über die Ausführung gewesen sei, wie man es von außen hätte vermuten können, bestritt der kleine Brasilianer jedoch: "Miro hat mir nur den Ball gegeben, da gab es keine Diskussionen. Ich verstehe auch die Aufregung gar nicht. Solche Eitelkeiten gibt es in unserer Mannschaft nicht. Wer sich gut fühlt, nimmt den Ball und haut ihn rein." Auch Klose bestätigte: "Diego war vorgesehen, ich wollte nur schnell den Ball holen, damit wir schnell in Führung gehen." Also nahm sich Werders Nummer 10 die Kugel, haute sie rein und feierte sein 7. Saisontor auf ganz besondere Weise mit seinem Dolmetscher: "Ich schuldete Roland Martinez schon lange ein Tor, ich wollte es ihm als Dank für die gute Zusammenarbeit widmen." Spontan lüftete Martinez den Hut und sein Schützling drückte ihm einen Kuss auf die Glatze.
Doch nur eine Minute später war alle Ausgelassenheit verflogen, plötzlich stand es 1:1. "Ein Schock", nicht nur für Klaus Allofs. Aber Werder wollte einfach nicht aufhören, schönen Fußball zu spielen. "Wir haben das toll weggesteckt", freute sich der Geschäftsführer. Der Ausgleich blieb die einzige nennenswerte Chance für die Gäste vor der Pause. Anders die Hausherren, die wuselig und engagiert auf die erneute Führung drängten. Als van Burick am Spielfeldrand behandelt wurde, schlug Werder eiskalt zum 2:1 zu. "Super Flanke von Pierre Wome, den musste Miro nur noch einnicken", lobte Torsten Frings, um lachend hinzuzufügen: "Das hätte ich auch noch hinbekommen."