Starkes Mittelfeld kompensierte Diegos Fehlen

Ziehen, Zerren, Stochern: Torsten Frings war einmal mehr mit keinem Mittel beizukommen. Seinen drei Mittelfeldkollegen auch nicht.
Profis
Samstag, 25.11.2006 / 20:37 Uhr

Erstmals in dieser Saison musste die Werder-Offensive auf ihren Top-Scorer verzichten. Eine Gelbsperre verhinderte den Einsatz von Diego. Doch die Torfabrik der Liga kam auch ohne den wuseligen Brasilianer nicht in Lieferschwierigkeiten.

Erstmals in dieser Saison musste die Werder-Offensive auf ihren Top-Scorer verzichten. Eine Gelbsperre verhinderte den Einsatz von Diego. Doch die Torfabrik der Liga kam auch ohne den wuseligen Brasilianer nicht in Lieferschwierigkeiten. Geschäftsführer Klaus Allofs zufrieden: "Bei aller Wertschätzung für Diego, aber andere Spieler wie Tim Borowski und Daniel Jensen können diese Position auch spielen. Sie interpretieren sie auf eine andere Art, aber auch positiv."

 

Der genannte Tim Borowski, der vor allem in der Offensiv-Zentrale hinter den Spitzen agierte, schloss sich dieser Einschätzung an: "Heute ging es nicht darum die Position des Diego zu spielen, sondern die offensive Mittelfeldposition zu besetzen. Und ich glaube, sie wurde heute gut ausgefüllt." Borowski freute sich vor allem, weil er nach längerer Verletzungspause eine insgesamt sehr erfolgreiche Woche erlebte: "Wenn du vorher sechs Wochen verletzt gefehlt hast, dann ist es auch nicht immer so einfach, gleich wieder voll da zu sein."

 

Lob bekam der WM-Teilnehmer auch von seinem Teamkollegen Per Mertesacker: "Tim war heute in jeder Phase torgefährlich, genau wie Diego in den anderen Spielen. Der Wechsel von Diego auf Tim Borowski hat heute nichts in unserem Spiel verändert."

 

Allein der Torerfolg war Tim Borowski trotz sehr guter Möglichkeiten nicht vergönnt. Ein kleines Ärgernis für den 26-Jährigen: "Natürlich wurmt mich das. Ich hätte heute treffen müssen. Schade war vor allem, das vor meiner größten Möglichkeit alles gestimmt hat. Der Ball wird mir von den Kollegen super aufgelegt, ich mache fast alles richtig und schieße am Ende den Torhüter an."

 

Ein Treffer blieb auch Daniel Jensen verwehrt, der eine ähnlich gute Leistung wie sein Teamkollege zeigte. Nur der Innenpfosten verhinderte in der Schlussphase, dass er dafür belohnt wurde: "Vielleicht war ich da ein bisschen müde. Ich habe acht Wochen nicht gespielt und stand dann in dieser Woche gegen Chelsea und Bielfeld auf dem Platz. Das ist nicht so einfach." Dennoch erspielte er sich in beiden Begegnungen Pluspunkte und sammelte Selbstvertrauen. "Ich habe zuletzt auch bei der Nationalmannschaft gute Kritiken bekommen und wenn ich hier spiele, macht mich das auch sicherer", betonte der Däne, der gern öfter zu Einsatz kommen würde. "Wenn ich Trainer wäre, würde ich mich natürlich immer aufstellen", flachste der Mittelfeldspieler und fuhr mit Blick auf seine Zukunft ernst fort: "Im Fußball geht es immer rauf und runter. Da

ich jetzt spiele, ist alles in Ordnung. Aber wir haben sehr gute Mittelfeldspieler, die wieder zurückkehren. Der Trainer und Klaus Allofs haben mir immer wieder gesagt, dass ich noch mehr aus mir rausholen muss, dass ich zu dieser Situation ein bisschen selbst beigetragen habe. Ich glaube, dass ich viel gearbeitet habe, aber dass ich auch nicht die Augen verschließen kann, wenn Angebote von anderen Klubs kommen." Für Klaus Allofs war das an diesem Abend kein Thema. Im Gegenteil: Er bescheinigte dem Dänen eine gute Leistung: "Wenn Daniel seine Aufgaben so löst wie heute, dann hilft er uns weiter."

 

Weitergeholfen hat am Samstag auch Torsten Frings, den Allofs unbedingt in sein Lob an das Mittelfeld einschließen wollte. "Er zeigt seit Wochen, warum wir ihn wieder geholt haben. Er setzt vorn und hinten Akzente und wird einfach nicht müde. Er ist eine absolute Führungspersönlichkeit." Auch die Statistik stellte den Spielanteil von Torsten Frings am Samstag deutlich heraus. Mit 98 Ballkontakten hatte er ebenfalls Einfluss darauf, dass am Samstag keiner Diego vermisste. Selbst der Brasilianer der vor und nach dem Spiel bei den Kollegen in der Kabine auftauchte, honorierte deren starke Leistung: "Die Mannschaft war heute einfach super. Stark wie es ihr gelungen ist, schnell die Entscheidung herbeizuführen."

 

von Michael Rudolph und Enrico Bach

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