Neue Fans für "eindrucksvollen" Klose

Alle lieben Klose (rechts): neben den Werder-Fans hat der Torjäger auch in den eigenen Reihen, wie hier bei Tim Borowski (Mitte) und Torsten Frings und sogar im Trainerstab der gegnerischen Mannschaft viele Anhänger.
Profis
Samstag, 25.11.2006 / 20:22 Uhr

"Hacke, Spitze, eins zwei drei." Oft ist es abfällig gemeint, wenn ein Fußballer mit diesen Worten bedacht wird. Für Miroslav Klose im Spiel gegen Bielefeld ...

"Hacke, Spitze, eins zwei drei." Oft ist es abfällig gemeint, wenn ein Fußballer mit diesen Worten bedacht wird. Für Miroslav Klose im Spiel gegen Bielefeld können diese Worte aber als großes Kompliment und als Fazit seiner Leistung begriffen werden: Mit unglaublicher Effizienz immer wieder die Hacke eingesetzt, spitze gespielt und an eins, zwei, drei Toren beteiligt gewesen.

 

"Miro ist ein absoluter Weltklassestürmer, der in jeder Mannschaft der Welt Stammspieler und Sturmführer wäre", sagte ein beeindruckter Mathias Hain, dessen Bewunderung ihn aber nicht hinderte, zusätzliche Klose-Tore und ein Debakel für seine Arminia zu verhindern. Auch sein Chef Thomas von Heesen wurde trotz Niederlage zum Klose-Fan: "Es klingt zwar komisch, wenn das der Gästetrainer sagt, aber so einem Spieler sieht man gern zu. Seine Leistung war brutal, absolut höchstes Niveau. Werder kann sich glücklich schätzen, Miro Klose in der Mannschaft zu haben."

 

Ja, Werder ist glücklich mit seinem Stürmer, der in den letzten drei Spielen vier Tore und zwei Vorlagen verbuchte und insgesamt auf schon wieder acht Saisontreffer kommt. Nach Verletzung, längerer Torflaute und müden WM-Beinen hatte sich Deutschlands Fußballer des Jahres zuletzt schon zahlenmäßig zurück gemeldet, gegen Bielefeld kam wieder brillante Dominanz dazu.

 

Wobei sein Wert für Werders Spiel trotz des nicht ganz optimalen Verlaufs nach Saisonbeginn nie in Frage stand. Immer wieder hatte Trainer Thomas Schaaf Klose gelobt und seinen Einsatz und seine Mannschaftsdienlichkeit hervorgehoben. So auch heute: "Miro hat sehr eindrucksvoll gespielt, ihn zeichnen aber nicht nur seine Tore aus, sondern auch sein Blick für den Mitspieler." Wie bei seiner Sohlen-Weiterleitung auf Christian Schulz, wie sein Rückpass auf Hunt beim 3:0 oder der geniale Hackentrick gegen zwei Gegenspieler kurz darauf, der jene düpierte und auch noch den Mitspieler in Position brachte. Tim Borowski, auch er wurde von Klose mehrfach schön frei gespielt, lobte seinen Nationalmannschaftskollegen: "Er besticht nicht nur durch seinen Tore, sondern auch durch sein kollegiales Verhalten und wie er die Bälle für andere auflegt." Auch Torsten Frings versicherte, dass Kloses Wert nicht nur an seinen Toren gemessen werden könne.

 

Man weiß, dass Bescheidenheit den 28-Jährigen nicht nur auf dem Platz auszeichnet. Seine Einschätzung zur gerade gezeigten Leistung kann man denn auch getrost als Untertreibung werten: "Sicher war es ein ordentliches Spiel von mir." Gleich der nächste Satz galt dem einzigen, was für Klose zählt: "Wichtig war, dass die Mannschaft gut agiert und bewiesen hat, dass sie auch zu Hause ordentlichen Fußball spielen kann." Dann aber doch ein kleiner Einblick in die Gefühlswelt des Top-Stürmers: "Jeder weiß, dass ich versuche, immer alles für den Verein zu geben. Heute hat es sehr gut geklappt, es hat mir Spaß gemacht. Es ist schön, bei Werder und in dieser Mannschaft zu spielen."

 

Bleibt noch die Frage, wem die Klopfer auf die Heldenbrust und die geheimnisvollen Fingerzeichen galten. "Den Leuten, die mir wichtig sind", wollte Klose nur verraten, "bald ist Weihnachten, vielleicht löse ich es dann auf." Möglich, dass die Gesten Luan und Noah galten, seinen Söhnen, die das Spiel live miterlebten. "Wenn sie im Stadion sind, fühle ich mich sehr wohl", sagte ihr Papa nur, lächelte und machte sich auf den Heimweg.

 

von Enrico Bach und Michael Rudolph

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