Doch die Werderaner wissen auch, dass sie trotz dieser riesigen Aufmerksamkeit noch nichts Zählbares erreicht haben. Realistisch, aber auch selbstbewusst gehen sie daran, den Titelverteidiger vom Sockel zu stoßen. "Uns ist doch klar, dass alles umsonst war, wenn wir dort nicht punkten", gesteht Diego ein, betont aber, dass dieser Gedanke ihm keine Furcht einflößt. Sein brasilianischer Teamkollege Naldo stimmt zu: "In dieser Gruppe zehn Punkte nach fünf Spielen erreicht zu haben, ist ein großer Erfolg. Damit wäre man in vielen Gruppen schon weiter, aber es ist nun mal so, dass wir noch einen Punkt brauchen. Bisher haben wir noch nichts erreicht." Und Torsten Frings meint: "Ich denke nicht an den Negativ-Fall. Aber ich weiß, dass wir dort trotz allem Außenseiter bleiben. Es gibt leichtere Aufgaben, als im Nou Camp einen Punkt zu holen."
Die realistische Einschätzung der Herausforderung hindert die Grün-Weißen jedoch nicht daran, sie mit breiter Brust anzunehmen. Werder will den Titelverteidiger stürzen: "Wir haben das drauf", betont Verteidiger Naldo und liefert Begründungen: "Wir stehen in diesem Jahr kompakter als im letzten, als wir in Barcelona verloren. Wir haben uns insgesamt verbessert. Wir werden dort die Qualifikation klar machen." Torsten Frings: "Wir haben doch jetzt schon alle überrascht. Dass wir immer noch dabei sind, hat uns vorher niemand zugetraut. Wir können auch noch mal überraschen." Klaus Allofs demonstrierte ebenfalls Optimismus: "Wenn das Team so auftritt wie heute, mit dem Selbstvertrauen aus dem Hinspiel gegen Barcelona und dem Duell mit den Bayern, dann haben wir dort unsere Chancen."
Bestätigung für diese These bekamen die Grün-Weißen ausgerechnet vom Gegner aus London. Chelsea-Profi Michael Ballack: "Warum sollten es die Bremer nicht schaffen? Sie haben wie wir zehn Punkte, können auswärts sehr stark spielen und treffen auf einen FC Barcelona, der momentan nicht so dominant ist."