Clemens Fritz trotzig: „Die Erwartungen sind schon sehr hoch, aber wir wollen sie auch erfüllen. Wir haben weiterhin hohe Ansprüche, wir wollen Meister werden.“ Kein Wunder, dass am Ende nicht alle Werderaner mit der Punkteteilung in Cottbus zufrieden waren. Fritz: „Aus diesem Blickwinkel haben wir heute leider Punkte liegen gelassen.“ Auch Torhüter Tim Wiese ärgerte sich: „Wir hätten hier trotz allem drei Punkte mitnehmen müssen.“ Torsten Frings stöhnte: „Wir hatten uns sicherlich mehr vorgenommen, aber so geht es uns in letzter Zeit öfter. Wir können gerade einfach nicht umsetzen, was wir drauf haben.“ Auch Geschäftsführer Klaus Allofs äußerte sich kritisch. „Um ganz vorn zu landen müssen wir die Punkte gegen Dortmund und Aachen einsammeln“, so der ehemalige Werder-Stürmer, der aber davor warnt, jetzt schon zu oft auf die Tabelle zu schauen. „Es ist völlig unerheblich, ob wir da jetzt Erster, Zweiter oder Dritter sind. Wir müssen uns darauf konzentrieren, unsere Punkte zu holen, dann passiert alles andere von allein.“

In Selbstzweifel verfallen die Grün-Weißen jetzt also nicht: „Wir wurden in dieser Saison schon hochgelobt, weil wir richtig gute Spiele abgeliefert haben. Jetzt läuft es eben nicht ganz 100-prozentig. Aber wir sind gefestigt genug, dass wir da durchkommen. Von einem Tief würde ich deshalb nicht sprechen“, so Clemens Fritz.

Die Bremer wissen aber, dass sie in den kommenden Trainingstagen an einer Leistungssteigerung arbeiten sollten. Torsten Frings ganz ehrlich: „Am Mittwoch müssen wir wieder mehr bringen, sonst verlieren wir.“ Ein Sieg gegen den englischen Meister soll jedoch keine Utopie sein. Spieler und sportliche Leitung glauben fest an ihre Chance. „Das wird wieder eine ganz andere Geschichte. Am Mittwoch haben wir unser Publlikum im Rücken, so wie die Aachener heute ihre Fans. Außerdem können sich einige Dinge weiterentwickeln in den nächsten Tagen“, so Klaus Allofs, der vor allem auf die dann noch bessere Form der zuletzt angeschlagenen Spieler anspielt und auf die neuen Kraftreserven. Torsten Frings bestätigt: „Heute haben uns die sicher auch ein bisschen gefehlt. Wir Nationalspieler sind erst am Donnerstag aus Zypern zurückgekommen.“ Ein Argument, das am Mittwoch nicht gelten kann. „Wir werden nicht nach Ausreden suchen, wir haben jetzt ein paar Tage Zeit um zu regenerieren“, so Clemens Fritz. Torhüter Tim Wiese dazu: „Warum soll uns nicht wieder etwas Außergewöhnliches gelingen? Wir sind gegen Barcelona über uns hinausgewachsen, wieso soll das nicht auch gegen den FC Chelsea passieren?“

von Michael Rudolph und Enrico Bach