Werder hat beim schwierigen Auswärtsspiel am Aachener Tivoli Moral bewiesen. Nach zweimaligem Rückstand kämpfte sich die Mannschaft von Thomas Schaaf wieder in die Partie und war am Ende dem Sieg sehr nahe.
Werder hat beim schwierigen Auswärtsspiel am Aachener Tivoli Moral bewiesen. Nach zweimaligem Rückstand kämpfte sich die Mannschaft von Thomas Schaaf wieder in die Partie und war am Ende dem Sieg sehr nahe.
Werder hat am 13. Bundesliga-Spieltag einen Punkt aus Aachen mitgebracht. Vor 20.800 Zuschauern am ausverkauften Tivoli endete die Begegnung mit der gastgebenden Alemannia 2:2 (0:1). Sascha Rösler (34.) und Jan Schlaudraff (68.) hatten den Aufsteiger zweimal in Führung geschossen. Per Mertesacker (48.) und Miroslav Klose (79.) glichen für die Grün-Weißen aus.
Trainer Thomas Schaaf hatte weiterhin auf Spielführer Frank Baumann (Achillessehnenbeschwerden) verzichten müssen. Vize-Kapitän Torsten Frings agierte daher erneut vor der Abwehr. Auf der halblinken Position der Mittelfeldraute feierte Tim Borowski sein Startelf-Comeback an Stelle von Christian Schulz, der auf der Bank Platz nahm. Ansonsten vertraute Schaaf der Mannschaft, die in der Vorwoche Borussia Dortmund unterlegen gewesen war.
Aachen beginnt stark
Die Alemannia, deren Spielsystem Trainer Michael Frontzeck von 4-2-3-1 auf ein 4-4-2 ungestellt hatte, legte in der ersten Halbzeit ein enormes Tempo vor. Cristian Fiel (2.) und Laurentiu Reghecampf (10.) verfehlten aus 15 respektive 22 Metern das Bremer Tor um jeweils weniger als einen Meter. Schlaudraff spielte nach Doppelpass mit Fiel Rösler frei. Doch der setzte den Ball aus sechs Metern mit links über Werders Torgestänge (17.).
Die Grün-Weißen blieben in den meisten Zweikämpfen der Anfangsphase nur zweiter Sieger und entwickelten wenig Torgefahr. Alemannen-Innenverteidiger Alexander Klitzpera (14.) und Reiner Plaßhenrich (19.) schlugen den Ball aus dem Fünfmeterraum, ehe Mertesacker beziehungsweise Klose zum Torschuss kamen. Die Kaiserstädter kamen dem Führungstreffer sehr nahe, als Reghecampf zunächst Pierre Wome versetzte und dann mit links die Latte traf (20.).
Nachdem Diego mit einem Rechtsschuss aus 20 Metern haarscharf neben den linken Pfosten das Aachener Gehäuse erstmals ernsthaft bedroht hatte (31.), fiel das 1:0 für die Alemannia. Jurica Vranjes köpfte Reghecampf den Ball vor dem eigenen Strafraum in die Füße. Die Flanke des Rumänen köpfte Rösler gegen die Laufrichtung von Torwart Tim Wiese ein (34.). Werder bemühte sich um den zügigen Ausgleich. Doch zunächst verzog Borowski aus 13 Metern frei stehend (36.). Dann war Aachens Schlussmann Kristian Nicht bei einem Klose-Kopfball und einem wuchtigen Distanzschuss von Vranjes (39.) auf dem Posten.
Premiere für Mertesacker
Nach dem Seitenwechsel war Werder gleich voll da. Einen Freistoß von Aaron Hunt von links Seite köpfte Klose vom langen Pfosten vor die Tormitte zurück. Dort setzte sich Mertesacker gegen Klitzpera durch und markierte per Kopf das 1:1, sein erstes Bundesligator für Werder (48.).
Bremen drängte in der Folge auf die Führung. Doch Borowskis Abschluss nach Steilpass von Klose parierte Nicht (57.). Anschließend brachte der WM-Torschützenkönig den Ball nach Flanke von Clemens Fritz aus spitzem Winkel nicht mehr aufs Tor (63.).
In Werders Drangphase hinein fiel das 2:1. Bei einem Konter ließ Schlaudraff zunächst Fritz, dann auch noch Mertesacker und Naldo aussteigen und lupfte den Ball sehenswert über Wiese ins Netz (68.). Schaaf reagierte und brachte Hugo Almeida für Borowski, der kurz vor seiner Auswechslung noch das Außennetz getroffen hatte (69.). Nicht verhinderte einen Super-Einstand des Portugiesen, indem er dessen Außenristschuss aus dem rechten oberen Winkel fischte (76.). Das 2:2 folgte dennoch. Im Anschluss an eine Ecke von Frings köpfte Klose den Ball wuchtig in die Maschen (79.). Den danach möglichen Bremer Sieg vereitelte wiederum Nicht. In der Nachspielzeit, in der sich Diego seine fünfte Gelbe Karte einhandelte, rettete der Schlussmann seinem Team mit einer Blitzreaktion bei einer Volleyabnahme Naldos den einen Punkt.
Von Martin van de Flierdt