Als wollten sie ihren Trainer bestätigen, drückten die Werder-Routiniers nach kurzer Verschnaufpause ein bisschen auf die Euphorie-Bremse. "Hut ab vor der Mannschaft, dass wir nach dem Bayern-Sieg so konzentriert nachlegen konnten. Aber wir dürfen jetzt nicht den Fehler machen, nur noch von der Meisterschaft zu reden. Wir haben genügend Spieler, die die Mannschaft auf dem Boden halten", so Klose, der von Vize-Kapitän Torsten Frings unterstützt wurde. "Wir dürfen nicht vergessen, dass am Ende nur der Erfolg zählt und nicht wie wir gespielt haben. Gerade in diesem Punkt haben uns die Bayern in den letzten Jahren immer etwas vorgemacht. Da müssen wir jetzt etwas aufholen."
Den ersten Schritt dazu hat die Mannschaft nach Ansicht des 29-Jährigen getan: "Das Team hat verinnerlicht, dass die Punkte gegen die vermeintlich schwächeren Gegner, die wichtigsten auf dem Weg nach ganz oben sind. Heute haben wir das gezeigt."
Belohnt wurden die Bremer nach dem vierten Bundesliga-Sieg in Folge mit einer gefestigten Tabellenführung. Nur noch Schalke 04 könnte am Wochenende Punktgleichheit erzielen. Stürmer Aaron Hunt frohlockte: "Wir haben ein Super-Spiel gemacht und uns damit oben festgesetzt. Jetzt müssen die anderen nachziehen. Das könnte ein kleiner Vorteil für uns an diesem Wochenende sein." Cheftrainer Thomas Schaaf merkte beim Blick auf die Tabelle an. "Wir bleiben realistisch. Wir wissen, dass wir dort vorn nicht allein stehen. Bis zum Schluss werden noch einige andere Teams dabei bleiben."
Dabei bleiben wollen die Werderaner auch in der Champions League. Vor dem wichtigen Spiel in Sofia tut der Bundesliga-Rückenwind gut. Er allein wird jedoch nicht reichen, warnt Miroslav Klose: "In Sofia müssen wir so spielen wie in der ersten Halbzeit hier. Dann können wir einen weiteren Schritt in der Champions League nach vorn kommen." Die Möglichkeiten dazu sind da. "Wir haben einen hervorragenden Trainer und eine starke Mannschaft", betont Klose. Torsten Frings fügt an: "Wir haben uns heute Selbstvertrauen geholt, warum sollen wir nicht auch noch in Sofia gewinnen?"
von Michael Rudolph und Enrico Bach